Kreis Euskirchen – In einem gemeinsamen Antrag fordern SPD und CDU im Kreistag, die Beitragsstruktur für den Besuch von Kindertageseinrichtungen zu überarbeiten. Hierzu soll eine Arbeitsgruppe des Jugendhilfeausschusses gebildet werden. Die Frage einer kompletten Abschaffung der Beiträge soll laut SPD und CDU in diesem Prozess ausdrücklich geprüft werden.

„Wie bleiben dabei: Kostenlose Kinderbetreuung ist auch bei uns im Kreis Euskirchen möglich.“, so Vize-Landrat Markus Ramers. Ramers hatte die Beitragsfreiheit bereits vor einigen Wochen mit Verweis auf Beispiele in anderen Bundesländern und im benachbarten Düren ins Gespräch gebracht.

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Nun wird sein Vorstoß auch in den Gremien des Kreistages diskutiert werden.

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Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen: „Für viele Eltern stellen die KiTa-Beiträge eine enorme finanzielle Belastung dar. Wir wollen die Familien entlasten.“

Zu diesem Ergebnis kommt auch eine aktuelle Bertelsmann-Studie zum Thema KiTa-Gebühren. Insbesondere für untere und mittlere Einkommensgruppen seien die finanziellen Aufwendungen für Kinderbetreuung hoch.

Bis Ende des Jahres soll die Arbeitsgruppe nun die Beitragstabelle des Kreises unter die Lupe nehmen und Ergebnisse liefern. „Unser Ziel ist klar, aber das Thema KiTa-Beiträge ist komplex. Deshalb wollen wir gemeinsam mit den anderen Fraktionen daran arbeiten und auch über finanzielle Konsequenzen beraten.“, so Schulte weiter.

Der bisherige Verwaltungsaufwand für die einzelnen Kommunen im Kreis Euskirchen würde sich durch eine Abschaffung der KiTa-Gebühren deutlich reduzieren. Nach Ansicht der SPD sei damit schon ein Baustein einer Gegenfinanzierung gegeben.

„Die KiTa-Beiträge der Eltern machen insgesamt im Kreis Euskirchen lediglich einen Anteil von ca. 4,5 Mio. Euro aus. Bei Gesamtkosten im KiTa-Bereich von insgesamt über 53 Mio. Euro, also gerade mal 8,5 Prozent.“, so Ramers.

Neben der Überarbeitung der eigenen Beiträge nimmt der SPD/CDU-Antrag auch Bezug auf die Landesebene: „Der Landrat wird beauftragt, sich bei der Landesregierung für eine landeseinheitliche Beitragsbefreiung für alle Eltern einzusetzen.“, erklärt Schulte abschließend.