„Das Krankenhaus Schleiden kann zu einem wichtigen und innovativen Zentrum für die Gesundheitsversorgung in der Region werden und Alleinstellungsmerkmale mit Projektcharakter erhalten. Wir müssen neue Wege gehen wollen,“ so der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Karl Vermöhlen, der selber als Chefarzt in einer Klinik im benachbarten Belgien arbeitet.
Im Kreis Euskirchen mehren sich Sorgen, um die flächendeckende Sicherung von Notarztpraxen und Krankenhausbetten. „Die Menschen machen sich Sorgen. Sorgen, dass ihre medizinische Versorgung nicht mehr in der gewohnten Nähe erfolgt. Insbesondere die nun ins Rentenalter kommenden „Boomer“ sorgen sich, dass sie im Alter nicht mehr die Betreuung erhalten, die sie noch ihren eigenen Eltern ermöglichen konnten“, so Karl Vermöhlen.
Die SPD-Kreistagsfraktion ist sich einig, dass die Gesundheitsversorgung im Kreis Euskirchen auf der Prioritätenliste ganz oben steht. Es müsse vorausschauend geplant werden, um zukünftige Herausforderungen und die bestehende Demographie bewältigen zu können. Es muss präventiv gehandelt werden, um die Autonomie zu erhalten und die gesellschaftliche Krankheitslast trotz der alternden Gesellschaft zu verringern. Eine Idee der SPD-Kreistagsfraktion, um dieses Ziel zu verfolgen: Regionale Rehabilitation in den Fokus nehmen.
„Es reicht nicht nur zu sagen, es muss so bleiben wie es ist. Denn die Zeiten haben sich geändert. Jeder weiß, dass der Fachkräftemangel noch weiter zunehmen wird und dass andererseits die Menschen immer hochaltriger werden. Hochaltrigkeit ist mit Abstand das wichtigste Risiko für zunehmende Pflegebedürftigkeit. Deshalb müssen sich auch die Krankenhäuser verändern. Sie müssen zu Orten der Prävention und Rehabilitation werden, damit Menschen wohnortnah nach schweren Erkrankungen ertüchtigt werden autonom und selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten“, so Thilo Waasem, Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
Hierfür bietet eine zukunftsgerichtete Entwicklung des Krankenhauses Schleiden eine Chance. „Die Gesunderhaltung muss mehr im Vordergrund stehen“, so Karl Vermöhlen. Die Einrichtung in Schleiden wird nur dann zu einem vollwertigen Zentrum, wenn neben der auszubauenden Ambulantisierung auch bettenführende Abteilungen vor Ort verbleiben.
So könnte die geriatrische Abteilung in Schleiden verbleiben. Zusätzlich sollte modellhaft eine fachübergreifende, stationäre Rehabilitation (als Krankenhausabteilung) geprüft werden, heißt es im Antrag der SPD zum nächsten Kreistag am 03. Juli. Im Anschluss könnten die Patienten nahtlos in einen längerfristigen, ambulanten Behandlungsabschnitt überführt werden. Besonders mobile Patienten können unmittelbar in eine ambulante, wohnortnahe Rehabilitation implementiert werden. Hierdurch wird erreicht, dass Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten „Setting“ verbleiben können. Dies ist von den Menschen gewünscht, für die Kostenträger günstiger und auch vor dem Hintergrund der mangelnden stationären Pflegeplätze eine Mehrfach-win-win-Situation.
„Die medizinische Versorgung ist ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge für jung und alt. Diese muss sichergestellt sein. Es ist unser aller Grundrecht“, so Thilo Waasem, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
Die SPD-Kreistagsfraktion hat entsprechend für die nächste Kreistagssitzung des Kreis Euskirchen am 03. Juli beantragt den Tagesordnungspunkt „Gute Gesundheitsversorgung im ganzen Kreis Euskirchen – Standort Schleiden zukunftsgerichtet und zukunftsfähig gestalten“ zu behandeln. Ziel der SPD ist es die Zukunft der Krankenhauslandschaft im Kreis Euskirchen auf den Tisch zu bringen und konkrete Eckpunkte festzulegen, um die Gesundheitsversorgung im Kreis nicht nur zu sichern, sondern zukunftsgerichtet neu zu denken.