Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion waren vergangene Woche zu Besuch in Zülpich, um sich mit Vertretern der Priogo AG über die Möglichkeiten und den Bedarf für den Zubau an Ladeinfrastruktur für Elektromobilität im Kreis Euskirchen auszutauschen.
Das Gespräch zeigte: bei der Ladeinfrastruktur ist noch viel Luft nach oben, denn das Ladenetz im Kreis weist noch große Lücken auf. Während entlang der Autobahnen mehr Schnellladepunkte (>22 kW) benötigt werden, muss in den Städten und Gemeinden ein engmaschiges Netz an öffentlich zugänglichen Normalladepunkten (<22kW) entstehen. „An Arbeitsstätten, in Gewerbegebieten, an öffentlichen Gebäuden und Parkplätzen müssen wir ein besseres Ladeangebot schaffen“, ist sich SPD-Fraktionsmitglied Daniel Rudan nach dem Austausch sicher. „Das gilt ebenso für unsere überregional beliebten touristischen Ziele, beispielsweise den Nationalpark. Wir dürfen nicht länger warten. Wir müssen loslegen, unsere Infrastruktur schnell zukunftsfest machen und unserem Kreis einen Standortvorteil verschaffen. Wo Kommunen sich nicht in der Lage sehen, den Ausbau eigenverantwortlich voranzutreiben, müssen wir mit örtlichen Anbietern kooperieren und tragfähige Konzepte umsetzen“, so Rudan weiter. „Sektorenkopplung ist hier das Stichwort. Um die Energiewende voranzutreiben, müssen wir erneuerbare Energien und Ladeinfrastruktur bei allen Planungen gemeinsam berücksichtigen und verwirklichen.“
In Folge der Überarbeitung/Modernisierung/Novellierung der Landesbauordnung in Nordrhein-Westfalen müssen gewerbliche Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen in der Regel mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. „Wir müssen darauf achten, dass die Bauämter diese Vorgabe durch Ausnahmen und Befreiungen aufweichen“, so Michael Höllmann zur aktuellen Rechtslage. „Die Vorteile liegen auf der Hand: bereits versiegelte Flächen werden in Kombination mit Ladepunkten sinnvoll aufgewertet, da sie zudem Schattenflächen bieten, die wir im Hinblick auf die notwendige Klimafolgenanpassung dringend benötigen.“