SPD-Kreistagsfraktion spricht sich für eine Bewerbung des Kreises Euskirchen am Akti- onsprogramm „Zusammen im Quartier – Kinder stärken – Zukunft sichern“ aus.

Kreis Euskirchen – Laut einer Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung lebt im Durch- schnitt jedes vierte Kind in Deutschland und jedes achte Kind im Kreis Euskirchen in so- genannter relativer Armut.

Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen: „Ziel des Kreis- tages Euskirchen muss es daher sein, Kinderarmut zu bekämpfen.“

Der häufigste Grund für Kinderarmut in Deutschland ist eine Arbeitslosigkeit der Eltern. Daneben tritt Kinderarmut in Familien mit drei oder mehr Kindern gehäuft auf, vor allem wenn nur ein Elternteil erwerbstätig ist.

„Auch Alleinerziehenden steht häufig nicht genug Geld zur Verfügung. Weil sie keine aus- reichenden Betreuungsmöglichkeiten für ihr Kind finden, können sie nur in Teilzeit arbei- ten und landen schnell unterhalb der Armutsgrenze“, präzisiert Emmanuel Kunz, Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Jugendhilfeausschuss.

Armut ist deshalb nicht nur ein materielles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Verschiedene Studien belegen: Kinder aus armen Familien bleiben häufig ihr ganzes Le- ben lang arm.

Der Kreistag sollte sich zur Aufgabe machen, dieser Entwicklung im Kreis entgegen zu wirken.

Mitte letzten Jahres hat die Landesregierung ein neues Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut gestartet.

Das Aktionsprogramm „Zusammen im Quartier – Kinder stärken – Zukunft sichern“. Für das Programm stehen jährlich acht Millionen Euro zur Verfügung.

Gefördert werden Maßnahmen für Kinder, Jugendliche und Familien, bei denen die Armut groß und die Perspektiven schlecht sind. Im Fokus stehen hierbei Stadtquartiere, in de- nen besonders viele Kinder und Jugendliche Sozialleistungen wie etwa „Hartz IV“ bezie- hen.

Bei dem Aktionsprogramm wird auf bessere Zugänge zu Beratungs-, Mitwirkungs- und Gesundheitsangeboten gesetzt.

Markus Ramers, stellvertretender Landrat im Kreis Euskirchen erläutert: „Wir haben im Kreis Euskirchen schon viele gute Ansätze, z.B. Ausbau der Schulsozialarbeit, Hilfen beim

Übergang Schule-Beruf. Mit einer Teilnahme am Programm könnten wir dieses Engage- ment noch weiter ausbauen..“

Auch Projekte, die etwa durch Sport oder ausgewogene Ernährung für ein gesundes Auf- wachsen sorgen, können gefördert werden.

In einem gemeinsamen Antrag der großen Koalition fordert die SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen nun die Bündelung der bisherigen Maßnahmen in einem kreisweiten Master- plan und die anschließende Teilnahme des Kreises an dem Aktionsprogramm zur Be- kämpfung der Kinderarmut.