Erdmann Bierdel berichtete in Euskirchen von seinen Besuchen im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos

Kreis Euskirchen. Sehr authentisch und mit eindrucksvollen Fotos schilderte gestern Erdmann Bierdel als Gast beim zweiten Politik-Forum der SPD die Eindrücke seiner Besuche auf der griechischen Insel Lesbos. Bierdel, der die Insel bereits durch Urlaubsreisen in den 1980er Jahren kennengelernt hatte, war im Februar und Anfang Oktober diesen Jahres erneut nach Lesbos gereist. Die griechische Insel, die wenige Kilometer vom türkischen Festland in der Ägäis liegt, ist seit drei Jahren erster Zufluchtsort für zahlreiche Flüchtlinge aus dem arabischen Raum. „Kein Flüchtling, der im Lager auf Lesbos untergebracht ist will dort bleiben. Alle wollen weiter, nach Zentraleuropa. Die Zustände im Lager sind oftmals nicht auszuhalten. Menschen müssen auf dem Boden schlafen. Schutz bei Regen bieten in den provisorischen Zelten nur Holzpaletten, Decken waren nicht vorhanden. Über dem gesamten Lager liegt ein Gestank, den man nicht mehr aus der Nase bekommt. Für eine Flüchtlingsunterkunft auf dem Boden der Europäischen Union ist das meiner Meinung nach beschämend“, beschrieb Bierdel seine Eindrücke aus dem Flüchtlingslager. 6.000 Personen seien in den Hütten untergebracht, 3.000 Personen auf dem Freigelände. Um alle Menschen mit Nahrung versorgen zu können, seien freie Küchen eingerichtet worden. Diese hätten aber nicht den europäischen Gesundheitsstandards entsprochen, so dass sie wieder abgebaut werden mussten, schilderte Bierdel eine der vielen skurrilen Situationen im Lager.

In seinem Vortrag betonte er auch die große Hilfsbereitschaft der einheimischen Bevölkerung auf Lesbos englisch lernen san diego im de.englishcollege.com. Auch internationale Hilfsorganisationen, wie etwa „Ärzte ohne Grenzen“  oder der Verein „Mosaik“ seien vor Ort aktiv, die zum Beispiel auch Bildungs- und Kulturangebote für 800 Geflohene kostenfrei anbieten und damit erheblich zum sozialen Frieden im Umfeld des EU-Hotspots beitragen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Markus Ramers zeigte sich betroffen über die Situation auf Lesbos: „In Sonntagsreden werden oft die europäischen Werte beschworen. Europäische Solidarität muss aber auch im Kleinen gelebt werden und das heißt in diesem Fall, dass die Bevölkerung von Lesbos unsere Unterstützung verdient.“

Zum Schluss seines Vortrages betonte Erdmann Bierdel die Schönheit der Insel Lesbos, die sich den ursprünglichen Tourismus“, abseits von Pauschalurlaub und all-inclusive, bewahrt habe. „Sie können dort Urlaub machen, die malerische Insel, die griechische Kultur und die griechische Küche genießen, auch ohne von den Flüchtlingslagern etwas mitzubekommen. Lesbos ist eine traumhaft schöne Insel!“ so Bierdel.