Über 14 Monate ist die verheerende Flut im Kreis Euskirchen nun bereits her. Ein Ereignis, was großes Leid über unsere Region gebracht hat. Aus diesem Ereignis müssen Konsequenzen in verschiedenen Bereichen gezogen werden. Dazu gehört auch, die Messstation-Infrastruktur zu modernisieren und auszubauen. Nur so können in Zukunft verlässliche und flächendeckende Prognosen über Flutwellen und Hochwasser in NRW getroffen werden.
Es ist daher mehr als verwunderlich, dass im Untersuchungsausschuss des Landtages NRW, der in Folge der Flut einberufen worden ist, nun herausgekommen ist, dass die Landesregierung bisher immer noch nicht die alten Pegel wieder aufgebaut hat. Neue Pegel-Messstationen auch an kleineren Bächen, die im letzten Jahr zu reißenden Flüssen wurden, lassen auch auf sich warten. Laut Sachverständigen ist eine flächendeckende verlässliche Prognose im Falle von Starkregen und Hochwasser erst 2028 möglich.
„Über ein Jahr nach der Flutkatastrophe muss man leider den Eindruck haben, dass Landesregierung und Wasserverbände in Sachen Hochwasserschutz nicht wirklich vorangekommen sind. Weder sind zerstörte Pegelmesser bis heute wieder aufgebaut, noch sind neue Pegelmesser installiert worden. Dabei ist eine flächendeckende Messstation-Infrastruktur enorm wichtig für den Hochwasserschutz vor Ort. Das finde ich mehr als unbefriedigend“, so Thilo Waasem, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen.
In Folge der Flut haben Unternehmen Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, Pegel schneller und weniger aufwendig zu installieren. Diese Unternehmen warten bis heute auf Rückmeldung.
„Auch bei den eigentlichen Hochwasserschutzmaßnahmen herrscht Schweigen im Walde. Es sind viele Maßnahmen identifiziert worden, die auch kurzfristig angegangen werden können. Kaum welche sind umgesetzt und eine Kommunikation dazu findet nicht statt. Das ist angesichts der Angst von vielen Menschen nicht nachvollziehbar. Wir bauen jetzt unsere Heimat wieder auf und sorgen nicht ausreichend für einen Schutz des wiederaufgebauten“, so Waasem.
Die SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen hat daher angekündigt, die zwei zuständigen Wasserverbänden in die Gremien des Kreises einzuladen und auf schnelleren Fortschritt und eine bessere Kommunikation drängen.