Kreis Euskirchen. Zwar war der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzende des SPD-Landesverbandes, Thomas Kutschaty, bereits wenige Tage nach dem verheerenden Hochwasser von 14. Juli 2021 im Kreis Euskirchen vor Ort, doch gestern – knapp ein Jahr danach, besuchte Kutschaty erneut drei Orte im Kreisgebiet, die schwer vom Hochwasser betroffen waren und sind: In Kall-Urft nahm Kutschaty den Bahnhof Urft in Augenschein, begleitet von Landrat Markus Ramers, dem Teamleiter im Bereich Liegenschaften, Planung und Bauen der Gemeinde Kall, Markus Auel und Ortsvorsteher Fabian Nowald. Der Bahnhof, direkt am Fluss Urft und am Gillesbach gelegen, war schwer betroffen. Noch immer ist kein Schienenverkehr am Urfter Bahnhof möglich. Thomas Kutschaty, Markus Ramers und Fabian Nowald waren sich darin einig, dass dem Wiederaufbau der vom Hochwasser zerstörten Region auch auf Landesebene höchste Priorität zu Teil werden müsse. Besonders die Reinstandsetzung und Modernisierung des  Straßen- und Schienennetzes sei für die Menschen vor Ort wichtig. Die beschädigten Bahnstrecken müssten möglichst rasch elektrifiziert und wieder befahrbar werden. 

Nach dem Besuch des Urfter Bahnhofs sprachen die Sozialdemokraten noch mit dem Gastwirt Alfons Schneider, dessen Gaststätte ebenfalls vom Hochwasser zerstört, doch innerhalb weniger Wochen wiederaufgebaut werden konnte. Danach besichtigte man das nahegelegene Schullandheim, das mittlerweile ebenfalls wieder in Stand gesetzt werden konnte.

Später, in Bad Münstereifel, traf Kutschaty die Künstlerin Gaby Kutz in ihrem Atelier. Das Atelier war vom Hochwasser zerstört worden, zahlreiche Kunstwerke wurden vernichtet. Vor etwa drei Wochen konnte Gaby Kutz ihr Atelier nun aber wieder eröffnen. Mit ihrer Ausstellung „Flut über Kunst – Kunst über Flut“ widmet sich die Künstlerin der Katastrophe vor einem Jahr.

Gemeinsam mit Landrat Markus Ramers, der Bürgermeisterin der Stadt Bad Münstereifel, Sabine Preiser-Marian sowie Rolf Winter und Frank Terschansky von der SPD Bad Münstereifel, zeigte sich Thomas Kutschaty beeindruckt von den Werken der Künstlerin, der

es gelungen sei, Momentaufnahmen nach dem Hochwasser in ihren Gemälden festzuhalten. Kutschaty freute sich, dass Kutz ihr Atelier wieder neu eröffnen konnte.

Zum Ende seines Besuchs fuhr Kutschaty nach Euskirchen, um sich an der entleerten Steinbachtalsperre über die aktuelle Lage zu informieren und sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative „Pro Steinbachtalsperre“ und des Vereins „Schweinheim hat Zukunft e.V.“ zu treffen. Nach der Flut und der Evakuierung des Dorfes im Juli 2021 organisiert der Verein die ehrenamtliche Hilfe im Ort und fördert bis heute den Zusammenhalt der Menschen im Dorf.

Im Gespräch mit dem Verein und dem Bürgermeister der Stadt Euskirchen, Sacha Reichelt, sowie der Co-Vorsitzenden der SPD Euskirchen, Gianna Voißel, stellte Thomas Kutschaty fest: „Auch nach einem Jahr machen uns die Hochwasserkatastrophe und ihre schrecklichen Folgen tief betroffen. 49 Menschen in NRW sind gestorben, Tausende haben ihr Hab und Gut verloren. Die Zerstörungen waren schier unendlich und kaum zu begreifen. Eingestürzte und kaputte Häuser, nicht wiederzuerkennende Dörfer und überall Schlamm, Unrat und Verwüstung. Gerade jetzt sind unsere Gedanken bei allen, die diese Naturkatastrophe so hart getroffen hat. Für sie ist dieser Jahrestag ein Tag schrecklichster Erinnerungen. Was sie erleben mussten, hat das ganze Land im Mark erschüttert und eine beispiellose Hilfsbereitschaft von Politik und Gesellschaft nach sich gezogen. Diese Extremsituation hat auch gezeigt, was NRW so stark macht: Die Menschen, die anpacken und füreinander da sind. Aber der Wiederaufbau ist vielerorts lange nicht abgeschlossen. Viele leiden zudem unter der psychischen Belastung des Erlebten. Sie alle dürfen wir nicht alleine lassen. Allen Betroffenen gilt daher weiter unsere volle Solidarität. Auch politisch ist das Hochwasser noch nicht bewältigt. Den Landtag werden die schlimmen Ereignisse der Katastrophe im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss weiter beschäftigen. Aus dieser Aufklärungsarbeit müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Wir müssen den Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen organisatorisch und technisch auf den besten Stand bringen. Darüber hinaus müssen wir den Bevölkerungsschutz ausbauen. Dafür braucht es Material und – fast noch wichtiger – Menschen, die gut ausgebildet sind und für ihre Arbeit wertgeschätzt werden, so Thomas Kutschaty.