Das NRW-Gesundheitsministerium hat in den vergangenen Tagen Schreiben an die Krankenhäuser im Land verschickt, in denen die Idee von CDU-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann für die zukünftige Versorgung in den Krankenhäusern mitgeteilt wurde.

„Der Plan von CDU-Gesundheitsminister Laumann hat es in sich und schadet der Gesundheitsversorgung im Kreis Euskirchen. Neun Leistungsgruppen möchte er den Krankenhäusern im Kreis Euskirchen komplett entziehen. Insgesamt können nach der Planung von Herrn Laumann unsere Krankenhäuser über 6.000 Behandlungen weniger ausführen“, kritisiert Thilo Waasem, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, den Plan des Landesgesundheitsministers.

Landesweit wird Kritik an den Plänen aus Düsseldorf laut. Im benachbarten Rhein-Erft-Kreis wird in den dortigen Kliniken sogar davon gesprochen, dass der Plan der Landesregierung „lebensgefährliche Lücken“ bedeuten könne.

„Bei aller Richtigkeit, eine höchstmögliche Qualität bei Behandlungen im Sinne der Patienten erreichen zu wollen, die Interessen unserer ländlichen Region kommen dabei zu kurz. Auch würde der Wegfall bestimmter Behandlungen die volle Facharztausbildung selbst in akademischen Lehrkrankenhäusern wie Euskirchen oder Mechernich erschweren, wenn Assistenten nicht mehr das volle Ausbildungsprogramm dort absolvieren können“, ergänzt SPD-Gesundheitsexperte Karl Vermöhlen mit Blick auf Verlagerungen von Leistungen in große Städte.

Die Pläne des CDU-Ministers hätten nach Auffassung der Sozialdemokraten auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aufstellung der Krankenhäuser im Kreis Euskirchen.

„Leider sind wir immer noch in einem System, in dem sich Krankenhäuser in erster Linie über einzelne Behandlungen finanzieren. Nimmt man unseren Häusern über 6.000 Fälle weg – und insbesondere auch in lukrativen Bereichen -, dann macht sich das in den Finanzen bemerkbar“, so Waasem und Vermöhlen.