Die verheerende Flut im vergangenen Jahr im Kreis Euskirchen hat neben vielen Privathaushalten auch die örtlichen Unternehmen hart getroffen. Insbesondere in Bad Münstereifel, Euskirchen und Schleiden sind weite Teile der Innenstadt durch die Flut zerstört wurden. Aber auch Betriebe außerhalb der Innenstädte sind in Mitleidenschaft gezogen worden. 

Neben der Wiederaufbauhilfe für Privathaushalte und Kommunen, stellt das Land Nordrhein-Westfalen auch Gelder zum Abrufen für die Unternehmen zur Verfügung. Diese werden allerdings nur zögerlich abgerufen. 

Thilo Waasem, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen, ist sich sicher, dass es an dem komplizierten Antragsverfahren liegt. „Die vom Land aufgelegte Unternehmenshilfe ist existenzgefährdend, da sie aufgrund eines komplizierten Beantragungsverfahrens die Unternehmen im Kreis Euskirchen nicht in der Breite erreicht. Im gesamten Kreisgebiet haben erst 131 Unternehmen ihre Anträge bewilligt bekommen. In den vergangenen Monaten habe ich viele Gespräche mit Unternehmerinnen und Unternehmern geführt. Viele von ihnen haben mir berichtet, dass sie die landesseitige Unternehmenshilfe erst gar nicht beantragt haben, da die Beantragung zu viel Zeit und Kraft in Anspruch nimmt. Das darf nicht sein“, so Waasem. 

Für die drei vom Hochwasser am stärksten betroffenen Kommunen im Kreis Euskirchen – Bad Münstereifel, Euskirchen und Schleiden – sind bisher 109 Anträge vom Land bewilligt worden (Bad Münstereifel 42, Euskirchen 38, Schleiden 29). Im Anbetracht der verheerenden Schäden in Folge der Flut, bildet die Anzahl nicht die Realität im Kreis Euskirchen ab. 

„Die vorliegenden Zahlen der bewilligten Anträge müsste die Landesregierung zum Denken anregen. Die Anzahl der flutbetroffenen Unternehmen übersteigt die Anzahl der bewilligten Anträge bei weitem. Das Verfahren zur Antragsstellung muss für Unternehmerinnen und Unternehmer deutlich erleichtert werden“, so Waasem abschließend.