Die Zeugnisse wurden verteilt und die Ferien haben begonnen. Ein Konzept der Landesregierung, wie der Schulbetrieb nach den Ferien aussehen soll, gibt es aber nicht.
Die von Schüler*innen und Lehrer*innen lang ersehnten Sommerferien haben endlich begonnen. Die Zeit des stetigen Wechsels zwischen digitalen Schulformaten und Präsenzunterricht ist nun vorbei, zumindest für sechs Wochen. Eine Verschnaufpause, die sich alle redlich verdient haben – fast alle. Armin Laschets Landesregierung in NRW hat bisher kein Konzept vorgelegt, wie sie den Schulbetrieb nach den Ferien sicher gestalten und pädagogisch organisieren will. Was bleibt sind Lernrückstände bei den Schüler*innen, Frust bei den Lehrer*innen und Eltern sowie viele offene Fragen.
„In Gesprächen mit Schulen und Sozialverbänden haben wir mitbekommen, dass mindestens einem Viertel der Schüler*innen droht, im von der Landesregierung produzierten Schulchaos, verloren zu gehen“, so Thilo Waasem, Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen. Neuste Studien zeigen, dass diese Sorgen nicht unbegründet sind. Eine Studie des Goethe-Instituts zeigt, dass der digitale Unterricht während der Pandemie für den Lernfortschritt der Schüler genauso effektiv war wie die Sommerferien.
Waasem: „Es geht aber nicht nur um schulische Leistungen, besonders das Zwischenmenschliche gehört jetzt in den Fokus. Tagesstruktur, soziale Interaktion mit Freunden, das Erlernen von Gruppendynamiken, all das ist auf der Strecke geblieben.“
Für Waasem ist der Arbeitsauftrag an die Landesregierung klar: „Der sichere Schulbetrieb nach den Ferien muss gewährleistet sein. Dafür müssen flächendeckend Luftfilter angeschafft werden und Schüler*innen brauchen Angebote, ihre Lernrückstände aufzuarbeiten und für das Zwischenmenschliche. Kein Kind zurücklassen galt noch nie so sehr wie jetzt!“