Die Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf das Wohlbefinden vieler Menschen. Der fortlaufende Mangel an sozialen Kontakten und wirtschaftliche Herausforderungen bleiben nicht ohne Folgen.
Kreis Euskirchen. Für Menschen, die unter Depressionen leiden, stellt die Pandemie und der dadurch bedingte Mangel an sozialen Kontakten eine besondere Belastung dar. Selbst für psychisch stabile Menschen ist diese Situation mit den teilweise verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen nervenaufreibend. So registrieren viele Hilfseinrichtungen und Anlaufstellen eine große Nachfrage und vermehrt Angstsymptome. Der Bedarf an Hilfsangeboten wächst spürbar und gleichzeitig sind Therapieplätze im Kreis Euskirchen rar. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Selbsthilfegruppen immens ist. Die bestehenden Selbsthilfegruppen leisten einen wertvollen Beitrag und werden in ihrer Arbeit kompetent durch das Selbsthilfebüro des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes unterstützt. Um den Herausforderungen der aktuellen Situation zu begegnen schlägt die SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen vor, diese Arbeit auszubauen und weiterzuentwickeln. Konkret soll das Selbsthilfebüro nach Vorstellung der SPD-Fraktion zu einer Kontakt- und Beratungsstelle weiterentwickelt werden.
Thilo Waasem, Fraktionsvorsitzender der SPD: „Eine zentrale Kontakt- und Beratungsstelle wird dringend benötigt. Die Krisensituation ist für viele eine große Herausforderung. Diese Herausforderungen schlagen sich häufig in Ängsten, Sorgen und psychischer Belastung nieder. In dieser Situation muss jeder wissen, an wen man sich mit Problemen wenden kann.“
Die Aufgabe der Kontaktstelle ist nach Vorstellung der Sozialdemokraten, den betroffenen Menschen Auskunft über die Hilfsangebote im Kreis Euskirchen zu geben. Hierunter würden unter anderem Psychiater, Psychotherapeuten einschließlich Kinder- und Jugendpsychotherapeuten fallen. Darüber hinaus soll die Arbeit der Selbsthilfegruppen in stärkerem Umfang koordiniert und unterstützt werden.
„Menschen dürfen mit ihren Ängsten und Sorgen nicht allein gelassen werden. Die Selbsthilfegruppen im Kreis Euskirchen leisten hier bereits wichtige Arbeit und werden durch das Selbsthilfebüro kompetent darin unterstützt. Die Nachfrage ist jedoch riesig und kann in der jetzigen Form nicht bewältigt werden. Hier muss der Kreis Euskirchen und das Land unterstützen,“ so Waasem weiter.
Auch wenn die Inzidenzen weiter sinken und sich die Corona-Situation derzeit entspannt, ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen der Krise andauern und nachwirken werden.