Kreis Euskirchen. Die SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen beantragt für den Ausschuss für Planung, Nachhaltigkeit und Verkehr am 27.05.2021 die Erstellung eines „Masterplan Radverkehr“ für den Kreis Euskirchen.
Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel freut sich wachsender Beliebtheit. So stieg der Verkauf von Fahrrädern im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 700.000, auf insgesamt 5 Mio. Räder. Die Steigerung geht insbesondere auf den Verkauf von E-Bikes zurück. Die Verkaufszahlen stiegen von 1,2 Mio. (2019) auf 2 Mio. (2020) E-Bikes.
Im Jahr 2020 betrug der Anteil der im Kreis Euskirchen bei Verkehrsunfällen verunglückten Radfahrenden (inklusive Pedelecs) 20 Prozent aller Verunglückten. Bei einer insgesamt sinkenden Anzahl von Verunglückten sind die Unfälle mit Fahrrädern leicht gestiegen. Bestandteil des Masterplans sollten nicht nur aus diesem Grund insbesondere auch Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Radfahrenden sein.
Nach Auffassung der SPD-Fraktion soll der Masterplan in den Blick nehmen, wo es im Kreis Euskirchen Lücken im Radwegenetz gibt. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden solle ein konkreter Ausbauplan erarbeitet werden.
Dazu erklärt Thilo Waasem, SPD-Fraktionsvorsitzender:
„Der Kreis Euskirchen ist ein Autofahrerkreis. Das wird er auf absehbare Zeit auch bleiben. Immer mehr Menschen steigen jedoch von vier auf zwei Räder um. Das Radfahren attraktiver zu machen, ist nicht nur aus Umwelt- und Klimaschutzaspekten relevant. Mit Blick auf die vielfältigen touristischen Angebote im Kreis Euskirchen ist Radfahren ein wichtiges Element der Wirtschaftsförderung und Lebensqualität.
Damit mehr Menschen das Rad als Alternative zum Auto annehmen, brauchen wir ein lückenloses, sicheres und intaktes Radwegenetz. Das soll der Masterplan Radverkehr in Angriff nehmen.
Ein modernes Radwegenetz braucht zudem sichere Abstellanlagen und einen besseren Übergang zu Bus und Bahn. Die Förderprogramme bieten jetzt die Möglichkeit, eine attraktive und sichere Infrastruktur für den Radverkehr in allen Kommunen zu schaffen. Diese Chance müssen wir als Kreis Euskirchen nutzen!“
Der Kreis Euskirchen und die Kommunen können dabei von neuen und aufgestockten Fördermitteln von Land und Bund profitieren. So hat zum Beispiel das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des „nationalen Radverkehrsplan“ erklärt, Deutschland solle bis 2030 zum „Fahrradland“ werden. Dafür stehen den Kommunen bis 2023 rund 1,5 Mrd. Euro im Rahmen von verschiedenen Sonderprogrammen zur Verfügung. Im Rahmen des Sonderprogramms „Stadt und Land“ können Länder und Kommunen z.B. Bundesmittel in Höhe von 660 Mio. Euro für Radverkehrsinfrastrukturprojekte vor Ort abrufen.