Kreis Euskirchen – Im Jahr 2015 ergriff das Jugendamt im Kreis Euskirchen
100 Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche.
Das waren 58,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2014: 63). Dieser Anstieg ist maßgeblich auf die Zunahme der Zahl von unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland zurückzuführen: 2015 reisten mit 22 mehr als zwanzigmal so viele Kinder und Jugendliche ohne Eltern aus dem Ausland ein als im Jahr 2014 (damals: 1).
Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion: „Wir sind durch die hervorragende Arbeit des Jugendamtes im Kreis, in der glücklichen Lage, diese unbegleiteten ausländischen Minderjährigen, gut versorgen und unterbringen zu können.“
„Dank der Bereitschaft zur Aufnahme vieler Menschen im Kreisgebiet konnte für einige der Kinder und Jugendlichen eine Pflegefamilie gefunden werden, andere konnten in kleinen Wohngruppen untergebracht werden.“ so Schulte weiter
Vorläufige Schutzmaßnahmen (Inobhutnahmen) werden vom Jugendamt dann ergriffen, wenn ein unmittelbares Handeln zum Schutz der Minderjährigen in Eil- und Notfällen als geboten erscheint.
Bei der Mehrzahl der im vergangenen Jahr im Kreis Euskirchen unter den Schutz des Jugendamtes gestellten Kinder und Jugendlichen handelte es sich um Personen unter 14 Jahren (51); Kinder im Alter von über 14 Jahren waren in 49 Prozent der Fälle (49) betroffen. 41 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen waren Mädchen. Häufigste Anlässe für die vorläufige „Schutzmaßnahme“ waren Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils (37) unbegleitetes Einreisen aus dem Ausland (22), Beziehungsprobleme der Eltern (6).
78 der Inobhutnahmen (78 Prozent) wurden auf Initiative des Jugendamts oder der Polizei durchgeführt. In 22 Fällen (22 Prozent) ging das behördliche Eingreifen auf die Initiative des Kindes oder des Jugendlichen selbst zurück.