Die Kreis-Schulsozialarbeiterinnen mit den Verantwortlichen der Kreisverwaltung (Bild: Walter Thomaßen/Kreis Euskirchen). FINANZEN Förderung des Bundes für vier Stellen läuft Ende des Jahres ausKreis Euskirchen. Das drohende Ende der Schulsozialarbeit in den Schulen der Region beschäftigt derzeit die Gemüter in der Kommunalpolitik. Denn zum Ende dieses Jahres läuft die Förderung des Bundes für vier Vollzeitstellen hierzu im Kreis Euskirchen aus. Der Kreis wiederum könnte ab dem 31. Dezember einspringen und die Finanzierung der Stellen übernehmen, doch das rief bereits den Unmut der Bürgermeister im Kreisgebiet hervor. Denn dann müssten die Kommunen die Zeche über die Kreisumlage letztlich selber zahlen."Der grundsätzliche Bedarf für Schulsozialarbeit an allen Schulformen wird aus Sicht von Fachleuten unterschiedlicher Professionen nicht (mehr) ernsthaft in Frage gestellt", schreibt die Kreisverwaltung in einer Beschlussvorlage, die auch am Dienstag im Ausschuss für Bildung den Kreispolitikern vorlag. Doch das Thema wurde in der Sitzung nicht behandelt, sondern auf den 26. Juni vertagt. Dann wird auf Antrag von CDU und SPD eine Sondersitzung des Bildungsausschusses gemeinsam mit dem Jugendhilfeausschuss des Kreises stattfinden, in der auch die Bürgermeister und Schulleiter gehört werden sollen.In einem gemeinsamen Appell hatten sich Landrat Günter Rosenke und die Bürgermeister bereits vor einigen Wochen an verschiedene ministeriellen Stellen in Berlin und in Düsseldorf gewandt, um sich für eine dauerhafte Finanzierung der Schulsozialarbeit durch Bundesmittel stark zu machen. Doch dass Land oder Bund die Finanzierung übernehmen, scheint "aus hiesiger Sicht wenig wahrscheinlich", wie es in der Verwaltungsvorlage weiter heißt.Auch die Euskirchener SPD-Kreistagsfraktion ist in der Sache aktiv geworden und wandte sich am Mittwoch mit einem offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten Gabriele Molitor (FDP) und Detlef Seif (CDU). Darin forderten die Sozialdemokraten die beiden Bundespolitiker auf, sich "für eine Entfristung zur Förderung der Schulsozialarbeit" einzusetzen. Denn am gestrigen Donnerstag befasste sich der Bundestag mit dem Entwurf eines Änderungsgesetzes, das die Weiterfinanzierung von Schulsozialarbeit und Mittagessen in Horteinrichtungen betrifft.Noch am selben Tag meldete sich Detlef Seif bei den Euskirchener Sozialdemokraten und ließ sie wissen, dass "hier nicht die Bundesregierung oder der Deutsche Bundestag, sondern die Landesregierung Nordrhein-Westfalen der richtige Ansprechpartner" sei. Es sei seinerzeit mit den Ländern vereinbart worden, eine erhöhte Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Heizung und Unterkunft als Anschubfinanzierung für die Schulsozialarbeit einzusetzen. Zudem übernehme der Bund ab dem Jahr 2014 die Finanzierung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung vollständig, was laut Seif für die Kommunen eine Entlastung von rund 18,5 Milliarden Euro allein von 2013 bis 2016 bedeute.Somit könnte also die Finanzierung der Sozialarbeit an den Schulen nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung durch Länder und Kommunen gewährleistet werden.