Pflegeverträge liefen vor zwei Jahren aus und wurden bislang nicht erneuertWEILERSWIST. Die Weilerswister Sozialdemokraten sind mächtig sauer auf die Verwaltungsspitze der Gemeinde, an deren erster Stelle ausgerechnet einer der Ihren das Sagen hat: Bürgermeister Peter Schlösser. Seit zwei Jahren, so die Genossen, warteten die Vereine, die die Pflege der gemeindeeigenen Sportanlagen übernommen hatten, darauf, dass diese Pflegeverträge erneuert würden. Doch nichts geschehe.SPD-Sprecher Andreas Schulte: "Die vertragslose Situation hat zu Beginn dieses Jahres wiederholt zu Hilferufen einzelner Vereine geführt, da auch die Zahlungen der Gemeinde ausblieben." In der jüngsten Sitzung des Jugend- und Sportausschusses hätten die Politiker die Ausschussvorsitzende Lydia Uschmann (SPD) aufgefordert, möglichst bald eine Sondersitzung zum Thema Sportanlagen einzuberufen, um den Vereinen zu helfen. Schulte: "Zu dieser Sondersitzung sollte auch eine Begehung der Sportplätze stattfinden." Doch genau das geschah nicht.Denn der Bürgermeister habe den Vorgang jetzt in einem völlig anderen Ausschuss auf die Tagesordnung gesetzt. Der Planungs- und Verkehrsausschuss solle sich mit dem Thema befassen. Andreas Schulte hörbar verstimmt: "Unsere Fraktion musste nun feststellen, dass der Bürgermeister das Thema ohne jede Absprache in den falschen Ausschuss genommen und einen einstimmigen Ausschussbeschluss einfach ignoriert hat."Auch Ausschussvorsitzende Lydia Uschmann fühlt sich von der Verwaltungsspitze nicht ernst genommen: "Hier fühlt man sich schon sehr an der Nase herumgeführt", so Uschmann. Sie habe mehrere Wochen vergeblich beim Beigeordneten Rene Strotkötter versucht, einen Termin für eine Sondersitzung zu vereinbaren, sei aber stets mit dem Hinweis abgeblitzt, jetzt sei keine Zeit, die entsprechende Vorlage zu erstellen. Die Angelegenheit müsse bis zum September warten. SPD-Fraktionschef Andreas Schulte merkte an: "Wenn die Vorberatungen in einem Ausschuss stattgefunden haben und ein anderer Ausschuss dann die Entscheidung treffen soll, dann herrscht in der Politik bald das gleiche Chaos wie in der Kommunikation innerhalb der Verwaltungsspitze."Schulte hat zwischenzeitlich noch eine Ungereimtheit in den Ausschussvorlagen entdeckt. Da stehe auf der nichtöffentlichen Tagesordnung der Kindergartenbedarfsplan als Thema. Der gehöre aber auch in den Jugend- und Sportausschuss. In diesem habe man vor eineinhalb Jahren beschlossen, das Thema unter dem Druck hoher Dringlichkeit zu beraten und den Planungsausschuss mitberaten zu lassen. Dass das Thema nun allein Planungsausschuss behandelt werden solle, davon sei nie die Rede gewesen.Ganz anders sieht dies Bürgermeister Peter Schlösser: "Der Haupt- und Finanzausschuss und der Rat haben die von mir angeregte Jugend-Sportpauschale abgelehnt. In den Beratungen wurde beschlossen, die Pflegeverträge ähnlich wie 2011 abzufassen. Das geht auch – bis auf zwei Änderungen, wo es um Kunstrasenplätze geht. Da muss nachgebessert werden. Aber damit muss das Thema nicht mehr in den Jugend- und Sportausschuss, sondern in den Planungsausschuss."Ähnlich sieht Schlösser dies beim Kindergartenbedarfsplan. Da habe der Ausschuss gegen seine (Schlössers) Einwände die Einschaltung eines externen Gutachters favorisiert. Da nun nur noch über die Auftragsvergabe an einen Gutachter entschieden werden müsse, sei dies auch eine Sache des Planungs- und Verkehrsausschusses. Er sei sicher, so Schlösser, dass der Gutachter feststelle, dass zwei Spielplätze überflüssig seien. Einer liege im nordwestlichen Lommersum, der andere in der Grabenstraße in Weilerswist.