Karl Vermöhlen und die SPD-Kreistagsfraktion hinterfragen die Gutachtenpraxis und die Bearbeitungszeiträume in Schwerbehindertenantragverfahren (Bild: SPD). Ständige Optimierung zu einem transparenten, schnellen und bürgerfreundlichen Verfahren gefordert"Bürgerfreundlichkeit und Serviceorientierung sind das A und O mit Blick auf eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung. Dies gilt umso mehr, wenn Anträge und Anfragen zu entsprechenden Hilfen für Menschen mit Behinderung bearbeitet werden", erklärt Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen, den neuesten Antrag seiner Fraktion. In diesem wird Auskunft über die Arbeitsweise hinsichtlich der Gutachtenpraxis und die Bearbeitungszeiträume im Rahmen der Schwerbehindertenantragsverfahren erfragt. "Wir sind uns sicher, dass die Mitarbeiter der Kreisverwaltung diese Bedingungen erfüllen", sagt Karl Vermöhlen, der selbst als Gutachter tätig und für die SPD-Fraktion im Gesundheitsausschuss aktiv ist. Dennoch will er die gängige Vorgehensweise hinterfragt wissen, insbesondere auch weil er weiß, wie Absagen oder lange Wartezeiten bei den Antragstellern ankommen: "Diese werden oftmals gar nicht oder nur ungenügend begründet, oder in einer Sprache transportiert, die für Laien unverständlich ist." Gerade gegenüber Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung sei jedoch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen nötig, so Vermöhlen. "Die Erfahrung, dass es durchaus ‚Gegenwind’ gibt, wenn Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung das einfordern, was sie brauchen, um ein selbstbestimmtes Leben führen und am gemeinschaftlichen Leben teilhaben zu können, kann eine schwere psychische Belastung darstellen".In diesem Zusammenhang soll im zuständigen Ausschuss für Gesundheit und Soziales unter anderem über die Zahl externer Gutachten sowie die Qualifikation der Gutachter berichtet werden. Abgefragt wird auch der im Gesundheitsbericht 2013 festgehaltene Vergleich mit ähnlich strukturierten und Nachbar-Kreisen, in dem die Zahl der Menschen mit Schwerbehinderung pro Bezugsgröße im Kreis Euskirchen deutlich unter den Vergleichszahlen liegt. Ferner werden die Bearbeitungszeiträume und der Umgang mit Einsprüchen gegen ablehnende Bescheide Thema in der Sitzung sein."Wir wollen eine bürgerfreundliche Verwaltung, die Antragverfahren transparent und schnell bearbeitet", bringt es Schulte auf den Punkt. Vermöhlen pflichtet bei: "Dazu gehört auch, dass es Ansprechpersonen, wie beispielsweise einen Behindertenbeauftragten gibt, der im Laufe des Verfahrens unterstützend tätig ist und bei Fragen sachkundig Auskunft gibt." Das Ziel der SPD-Fraktion ist es, die Verwaltungsarbeit ständig zu verbessern, so Schulte. Dokumente:2014-02-06 Antrag A 37-2014 'Schwerbehindertenantragverfahren'