BÜRGERMEISTERWAHL Dahlemer CDU begründet Votum für parteilosen LembachDahlem. "Da bekommen wir ja einen gut aussehenden Bürgermeister", lautete eine der spontanen Reaktionen, nachdem der "Kölner Stadt-Anzeiger" vermeldet hatte, dass Jan Lembach als Kandidat der Dahlemer CDU für dieses Amt nominiert werden soll. Der Parteivorstand war aber aus ganz anderen Gründen auf den 47-jährigen Familienvater aufmerksam geworden.Phillip Hodecker, Vorsitzender der Dahlemer CDU: "Unser Vorstand erstellte zunächst ein Anforderungsprofil für einen Bürgermeister, und als wir das Profil hatten, sind wir auf die Suche gegangen." Man habe einige Menschen in der engeren Auswahl gehabt, Lembach habe diese Anforderungen prima erfüllt. "Als Geschäftsführer des Naturparks ist er in der Region bekannt und hat eine super Arbeit gemacht."Nun mag man sich als Außenstehender darüber wundern, dass die Dahlemer CDU jemanden nominiert, der kein Parteimitglied ist. Dies sieht Hodecker allerdings völlig locker. "Eine Parteimitgliedschaft alleine ist noch keine Qualifikation", meinte er. Und weiter: "Wenn jemand mit unseren Vorstellungen übereinstimmt, dann reicht das erst einmal aus." Und immerhin werde Lembach ja jetzt CDU-Mitglied.Auch der Wohnort eines möglichen Bürgermeisters spielte bei der Kandidatensuche nur eine untergeordnete Rolle. Hodecker: "Wir wollten jemanden haben, der sich im Südkreis auskennt und wohlfühlt, ein Umzug nach Dahlem war für uns keine Bedingung." Es müsse lediglich sichergestellt sein, dass der Kandidat genügend Präsenz in der Gemeinde Dahlem zeige.Hodecker geht davon aus, dass Lembach, der in Nettersheim wohnt, kommende Woche mit großer Mehrheit zum offiziellen Bürgermeisterkandidaten der CDU gekürt wird. Nach der Sommerpause soll dann der Wahlkampf beginnen. "Wir werden geschlossen in einem Team auftreten, sowohl Lembach als auch die CDU-Kandidaten für den Gemeinderat." Je nach Wunsch der einzelnen Ortsbürgermeister werde man auch sämtliche Haushalte in der jeweiligen Ortschaft abklappern.Lembach selbst erhielt gestern zahlreiche positive Reaktionen, nachdem seine Kandidatur öffentlich geworden war. Doch bevor der Diplom-Geograf, der in Ibbenbüren im Münsterland geboren wurde, ins Dahlemer Rathaus einziehen kann, muss er als erste Hürde zunächst einmal die CDU-Mitglieder von sich überzeugen. Doch das dürfte für den Volleyballspieler kein Problem sein.Schwieriger wird es dann bei der Bürgermeisterwahl in einem Jahr. "Schade, dass die CDU keinen aus unserer Gemeinde gefunden hat, da mussten sie jemanden von außerhalb nehmen", meinte Hans-Michael Seidler, Vorsitzender der Dahlemer SPD, der als Bürgermeisterkandidat seiner Partei antreten will. Über seinen voraussichtlichen Gegenkandidaten könne er nicht viel sagen. Seidler: "Ich weiß, welche Funktionen er hat, ich habe ihn aber noch nicht persönlich kennengelernt."Die SPD will demnächst eine Mitgliederversammlung einberufen, weil fristgemäß ein neuer Vorstand gewählt werden muss. "Wir überlegen nun, bei dieser Gelegenheit auch schon unseren Bürgermeisterkandidaten zu nominieren", sagte der 52-jährige Rechtsanwalt. Die Vorgänge bei der CDU betrachte man "mit Interesse und heiterer Gelassenheit"."Herr Lembach ist sicherlich jemand anderes als Herr Müller, jetzt steht ja auch CDU drauf", sagte Seidler weiter. Er rechne sich gegen Lembach Chancen aus. Seine Ankündigung: "Das wird ein interessanter Wahlkampf."