VERBRAUCHERSCHUTZ Kreisverwaltung soll über mögliche Gefahren aufklärenKreis Euskirchen. Zweimal schon ist die Fraktion der Grünen im Kreistag Euskirchen damit gescheitert, eine Resolution auf den Weg zu bringen, die die Verwendung von Gülle in Biogasanlagen zum Inhalt hat. Die Grünen, allen voran Dorothee Kroll, befürchten gesundheitliche Gefahren durch die Ausbringung der Gülle auf den Feldern im Kreisgebiet, da sie möglicherweise Keime enthalte. Nun hat auch die SPD-Fraktion das Thema für sich entdeckt. Sie geht es allerdings ganz anders an und hat einen Antrag gestellt, der Fragen an die Kreisverwaltung zu möglichen Gefahren und zur rechtlichen Handhabe in Sachen Gülle-Praxis enthält.Vorwürfe an die Grünen"Genauso wie die Grünen-Fraktion wollen wir als SPD, dass die Bürger vor Gesundheitsgefährdungen und die Natur vor Verunreinigungen geschützt werden", begründet Fraktionschef Andreas Schulte die Initiative. Dass die Grünen ihre Resolution nicht auf den Weg bringen konnten, weiß er ebenfalls zu begründen: "Ursächlich dafür war nicht eine fehlende Bereitschaft der anderen Kreistagsfraktionen, das Thema anzugehen, sondern vielmehr handwerkliche Fehler in den Formulierungen des Resolutionstextes." Mit "Pauschalaussagen und Spekulationen" komme man auf diesem Feld aber nicht weiter, so der SPD-Mann in Richtung der politischen Konkurrenz.Die Grünen hatten in ihrer Resolution unter anderem argumentiert, dass die Gülle durch den Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung und eine damit verbundene Resistenzbildung mit gesundheitsgefährdenden Keimen belastet sei. Diese Keime würden in Biogasanlagen dann nicht abgetötet, sondern es bestehe die Gefahr, dass sich diese Keime dort munter vermehrten. Die Sozialdemokraten hingegen fordern präzise Informationen: Sie wollen von der Verwaltung wissen, ob das so ist und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse und Untersuchungen dazu bestehen. "Außerdem interessiert uns die Rechtslage: Was darf auf den Feldern ausgebracht werden? Welche Bestimmungen gibt es hier, und welche Behörden sind für Kontrollen zuständig", fragen die Genossen. Auf der Grundlage klarer Auskünfte durch das Fachpersonal der Kreisverwaltung könne dann ein korrekter Resolutionstext erarbeitet werden.