Sehr engagiert in Beruf und EhrenamtHeinz Kremer mit Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet – Politisch und sozial aktivVon JOHANNES MAGER aus der Kölnischen Rundschau vom 27.03.2013EUSKIRCHEN. Ihn als politisches Urgestein zu bezeichnen, trifft es ziemlich genau. Doch es wäre nicht weitreichend genug. Denn nicht nur in der Politik ist Heinz Kremer äußerst aktiv. Vor allem in der "Dorfgemeinschaft Rodert" engagiert er sich emsig. Landrat Günter Rosenke hatte einiges aufzuzählen, als er seine Laudatio auf Heinz Kremer hielt. Für sein Engagement im politischen und soziokulturellen Bereich verlieh er Kremer gestern im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.1974 trat der gebürtige Moselaner in die SPD ein. Seit 1984 gehört er dem Rat der Stadt Bad Münstereifel an. "Sie haben in dieser Zeit sicherlich viel erlebt", so Rosenke, um dann frotzelnd hinzuzufügen: "Heute Abend geht es im Rat um den Haushalt der Stadt Bad Münstereifel. Das ist ein Erlebnis." Bereits zwei Jahre nach seinem Eintritt in die Partei wurde er zum Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Stadtrat. Diese Tätigkeit übt er bis heute aus. "Es gibt kaum einen Ausschuss, in dem Sie nicht mitgearbeitet haben oder es noch tun", führte der Landrat die Aufzählung der Verdienste Kremers fort. "Von 1989 bis 2004 waren Sie Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Die Rechnungslegung ist ja immer wichtig. Da gibt man ja auch die Entlastung der Hauptverwaltungsbeamten", konnte Rosenke einen weiteren Seitenhieb auf den Haushalt der Stadt Bad Münstereifel nicht verkneifen. In der Kurstadt heißt der Hauptverwaltungsbeamte nämlich Alexander Büttner, mit dem Rosenke in den letzten Monaten wegen des Kreishaushaltes zuweilen aneinandergeraten war.Für seine Verdienste für die Partei wurde Kremer von der SPD mit dem Ehrenbrief ausgezeichnet. Auch ins Goldene Buch Münstereifels durfte er sich bereits eintragen. Seit 2004 übt Heinz Kremer das Amt des Zweiten Stellvertretenden Bürgermeisters aus. Zudem betreut er Bürger einmal wöchentlich in einer Sprechstunde, insbesondere in Fragen des Sozialrechts. "Hier sind Sie ein Experte und Fachmann", so Rosenke. Denn als Verwaltungsfachangestellter der Stadt Euskirchen kenne er sich auf diesem Gebiet bestens aus. In seinem Beruf kümmere er sich um Themen wie Unterhalt, Asylbewerberleistungsgesetz und das Sozialgesetzbuch XII. Bereits seit 1976 arbeitet Kremer für die Stadt Euskirchen. Zuvor war er fünf Jahre lang beim Kreis angestellt. "Ich sage immer, dass ich gute Leute ungerne gehen lasse. Aber damals war ich noch nicht im Amt", so Rosenke augenzwinkernd. In seiner Laudatio betonte der Landrat nicht nur die politischen Aktivitäten Heinz Kremers. "Er engagiert sich intensiv um das Gemeinwohl seines Wohnortes Rodert", berichtete Rosenke. So gründete Kremer 1986 die Interessengemeinschaft "Kinderspielplatz" und 1991 die "Dorfgemeinschaft Rodert", die er bis 2011 als Vorsitzender führte. "Nicht zuletzt auf Ihr Engagement ist der Bau des Spielplatzes nebst Pflege und Wartung zurückzuführen", sagte Rosenke.Auch beim Einrichten eines Grillplatzes war Kremer laut Rosenke federführend. Besonders hob der Landrat den Um- und Ausbau der alten Dorfschule zum Gemeinschaftshaus hervor. Dort findet unter Kremers Leitung jeden Freitag ein offenes Treffen für alle Dorfmitglieder statt. Sein Engagement für Brauchtumsveranstaltungen stellte er in diesem Jahr auch an Karneval unter Beweis. Im "Ärm-Löck-Dreigestirn" für Bad Münstereifel stellte er sich als Bauer zur Verfügung. Gemeinsam mit Bürgermeister Alexander Büttner und dessen ersten Stellvertreter Ludger Müller (Jungfrau) regierte er zwischen Weiberdonnerstag und Aschermittwoch die Jecken der Kurstadt. Zudem war Heinz Kremer 20 Jahre lang als Schöffe engagiert. "In Zeiten des Mitgliederschwunds bei allen Parteien und der Politikverdrossenheit, aber auch in Zeiten, in denen das ehrenamtliche Engagement generell nicht mehr modern zu sein scheint, kann Ihr Einsatz nur als vorbildlich bezeichnet werden", lobte der Landrat Heinz Kremer. Dabei vergaß er auch nicht, die Unterstützung durch Hubertine Kremer, der Ehefrau des Geehrten, hervorzuheben. Bei ihr bedankte er sich mit einem Blumenstrauß.Das Wort ergriff auch Ludger Müller: "Man kriegt beim Ehrenamt dicke Knüppel zwischen die Beine geworfen. Die Bürokratie bläht sich immer mehr auf. Es ist gut, dass wir einen kenntnisreichen Mann haben, der sich durch den Bürokratie-Dschungel kämpft." Und der Erste Beigeordnete der Stadt Euskirchen, Johannes Winckler erklärte: "Es ist ungewöhnlich, dass der Arbeitgeber bei einer solchen Feierlichkeit dabei ist. Aber es ist schön, dass man jemanden hat, der in Beruf und Ehrenamt so engagiert ist."Alois Stolz, Vorsitzender des Münstereifeler SPD-Ortsverbands, und Siegfried Anczikowski, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Rodert, kündigten an, die Auszeichnung bei den nächsten Versammlungen feiern zu wollen. Knapp hielt sich Heinz Kremer: "Ich danke vor allem meiner Familie, die es mir möglich macht, diese Leistungen zu erbringen", sagte er. Auch der Dorfgemeinschaft und der SPD gegenüber drückte er seinen Dank aus.—Er gilt als Urgestein des Sozialamtes EuskirchenVERDIENSTMEDAILLE Hohe Auszeichnung für Heinz KremerVON STEFFI ACKERMANN aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 27.03.2013Euskirchen. Heinz Kremer ist weithin als zweiter stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel bekannt. Tatsächlich reicht sein Engagement um das Wohl seiner Wahlheimat aber viel weiter. Neben Familie und Beruf widmet er seine Zeit insbesondere der Politik und dem Dorfverschönerungsverein seines Wohnortes Rodert. Darüber hinaus war Heinz Kremer rund 20 Jahre lang als Schöffe tätig.Grund genug für Bundespräsident Joachim Gauck, dem 62-Jährigen die Verdienstmedaille am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu verleihen. Landrat Günter Rosenke zeichnete den neuen Träger am Dienstagvormittag im Rahmen einer Feierstunde mit dem Bundesverdienstkreuz aus.Im Jahr 1971 hatte Heinz Kremer als Kreisbediensteter seine Karriere begonnen. Fünf Jahre später wechselte er zur Stadt Euskirchen, wo er heute als "Urgestein des Sozialamtes" gilt, so der Erste Beigeordnete Johannes Winckler. Seit 1974 ist Heinz Kremer Mitglied der SPD, die ihn später als Geschäftsführer einsetzte. Mehr als 30 Jahre sitzt der Roderter jetzt schon im Rat der Stadt Bad Münstereifel, wo er in zahlreichen Ausschüssen mitgearbeitet hat. Seit neun Jahren ist Kremer stellvertretender Bürgermeister in seiner Wahlheimat, wo er immer wieder "dicke Bretter bohren muss", so sein Amtskollege Ludger Müller.Sein Fachwissen teilt Kremer auch mit anderen, etwa wenn er sich in der wöchentlichen Bürgersprechstunde den zahlreichen Fragen zum Sozialrecht stellt. Nicht missen möchte man ihn auch als Kassenprüfer im Verein der Freunde und Förderer des Hürten-Heimatmuseums. Ludger Müller überreichte deshalb als Geschenk zu der hohen Auszeichnung ein Bild von "Bad Münstereifel in alten Heimatansichten".Hervorzuheben ist schließlich das vorbildliche Engagement des ursprünglichen Moselaners rund um seinen Wohnort Rodert. Aus der "Interessengemeinschaft Kinderspielplatz" von 1986 wurde fünf Jahre später die "Dorfgemeinschaft Rodert e.V.", in der Kremer weiterhin zu den Vorstandsmitgliedern zählt. Landrat Günter Rosenke ging besonders auf den Um- und Ausbau der alten Dorfschule in ein Dorfgemeinschaftshaus ein. Es sei genau der richtige Weg, nicht immer den demografischen Wandel zu beklagen, sondern stattdessen die vorhandenen Ressourcen zu nutzen. "Wenn Schulen und Kneipen schließen müssen, dann wird die ehemalige Dorfschule in ein Gemeinschaftshaus umgewandelt!"Das Bundesverdienstkreuz ist für Heinz Kremer die höchste Auszeichnung, nachdem er schon den Ehrenbrief seiner Partei erhalten hatte und sich vor zwei Jahren in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte. Gemeinsam mit Ehefrau Hubertine nahm er die Verdienstmedaille entgegen, die er nun zu offiziellen Veranstaltungen tragen kann.Dankesworte richtete er an seine Weggefährten, insbesondere aber an seine Familie. Beide Töchter samt Schwiegersohn und Enkelkind hatten Heinz Kremer zu der Feierstunde begleitet. "Meine Familie hat es mir erst möglich gemacht, solche Leistungen vollbringen zu können!"