Uwe Schmitz Von MICHAEL SCHWARZ EIFELLAND. Er wirkte fast schon ein bisschen erschrocken, als er das Ergebnis vernahm: 100 Prozent! 49 der 50 Delegierten hatten ihn soeben zum Landtagskandidaten im Wahlkreis 8 – Euskirchen I (Kreis außer Dahlem, Hellenthal und Schleiden) gewählt, bei einer Enthaltung.Mit einem Strauß roter Blumen, die ihm eine Parteifreundin soeben in die Arme gedrückt hatte, schritt Uwe Schmitz staunend durch die Reihen seiner Genossen.Nun also der zweite Versuch nach 2010, als er 30,5 Prozent der Erststimmen holte. Am 13. Mai müssten es noch ein paar mehr sein, wenn Schmitz in den Düsseldorfer Landtag einziehen möchte. Denn über die Reserveliste wird es nicht gehen.Weil die Landes-SPD wegen der kurzen Zeit bis zur Wahl die Aufstellung von 2010 aus der Schublade holen möchte, wird der Kaller bei der heutigen Länderkonferenz – wie schon vor zwei Jahren – wohl auf Platz 70 landen.Dieser ist weiter von einem Landtagssitz entfernt als der1. FC Köln von der Champions League, denn die Stühle in der künftigen Landtagsfraktion dürften sich bis auf wenige über die Direktmandate füllen. Und das ist dann auch für Schmitz die einzige Chance. "Wer Schmitz will, muss Schmitz wählen", gab er folgerichtig als Motto aus. Dass die Grünen bereits eine Kooperation – wir Grüne wählen euren Direktkandidaten, ihr Sozialdemokraten unsere Partei per Zweitstimme – ausgeschlossen haben, weil Schmitz sich für den Lückenschluss der A1 einsetzt, wurme ihn nicht, sagte Schmitz: "Das müssen die Grünen mit sich ausmachen, wenn sie Rot-Grün nicht stärken wollen."So gehe er also in eine intensive Erststimmen-Kampagne, in der sein Hauptgegner der bisherige Landtagsabgeordnete Klaus Voussem (CDU) sein dürfte, den er dann auch in seiner Bewerbungsrede unter dem Applaus der Genossen mittelheftig anging: "Wir brauchen einen im Landtag, der sich seinen Hintern aufreißt und diesen nicht auf der Hinterbank platt sitzt." Und auf Voussems Aussage, dass er jeden Morgen aufstehe, um Rot-Grün zu schaden, weil Rot-Grün dem Land schade, gab Schmitz die Replik: "Was für ein magerer Anspruch. Im Gegensatz zu meinem Mitbewerber aus der CDU stehe ich jeden Morgen auf, um die Interessen der Menschen unserer Region zu vertreten und für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis gute und nachhaltige Politik zu machen."Dass Voussem Ministerpräsidentin Hannelore Kraft als "Rabenmutter" bezeichnete, die ihren Kindern Schuldenberge hinterlasse, ließ Schmitz ebenfalls nicht unkommentiert: "Eine gute Mutter hält die Finanzen auf der einen Seite in Ordnung, sorgt aber auch für notwendige Investitionen in die Zukunft ihrer Kinder."