Gegenkandidatin aus Wesseling hat bei der Kreis-Parteiführung keine Chance Von MICHAEL SCHWARZKREIS EUSKIRCHEN. Große Unterstützung im Kreis Euskirchen genießt Helga Kühn-Mengel mit ihrem Ansinnen, 2013 abermals für den Deutschen Bundestag zu kandidieren. Unterdessen meldet auch die Wesselinger Sozialdemokratin Melanie Taprogge Interesse an einer Kandidatur im Wahlkreis Rhein-Erft II/Euskirchen (Kreis Euskirchen, Brühl, Erftstadt, Wesseling) an."Ich will das nicht als eine Kandidatur gegen Helga Kühn-Mengel verstanden wissen", erklärte die 37-Jährige gestern. Sie kenne und schätze Kühn-Mengel schon viele Jahre. Als sie ihr Interesse an einer Kandidatur im Kreisvorstand bekanntgegeben habe, sei ihr von einer Bewerbung Kühn-Mengels noch nichts bekanntgewesen. Diese sieht Taprogges Kandidatur als "ganz normalen Vorgang".Dass die Jusos beider Kreisverbände sich bereits für Kühn-Mengel stark gemacht hatten, so Taprogge, habe sie einerseits "überrascht, dass ausgerechnet die Jusos das Honoratiorenprinzip anwenden". Andererseits habe die SPD-Jugendorganisation da noch nichts von ihren Ambitionen gewusst, so Taprogge, die wie die ehemalige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Kühn-Mengel, ebenfalls in der Gesundheitspolitik zu Hause ist.Taprogge war unter anderem persönliche Referentin der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, heute ist sie Gesundheitsmanagerin bei einem Konzern. "Ich kann Bundespolitik", sagt sie. In Gesprächen wolle sie auch die Sozialdemokraten im Kreis Euskirchen davon überzeugen. Das dürfte jedoch nicht einfach werden, denn der Euskirchener SPD-Kreisvorstand hat sich bereits einstimmig für Kühn-Mengel ausgesprochen – und das im Bewusstsein, dass sich mit Melanie Taprogge jemand weiteres "warmlaufe", so Kreischef Uwe Schmitz.Seitenhieb gegen SeifEr halte es nicht für sinnvoll "auf junge Gäule zu setzen, wenn man weiß, was die älteren Gäule zu leisten imstande sind", lobt Schmitz die 64-jährige Kühn-Mengel, um gleich noch dem politischen Gegner Detlef Seif einen Seitenhieb zu versetzen: Kühn-Mengel, so Schmitz, kenne den Kreis Euskirchen besser "als der CDU-Abgeordnete".Die Brühlerin saß bereits von 1996 bis 2009 im Bundestag. Vor drei Jahren scheiterte sie am schlechten SPD-Ergebnis. Ihr unter normalen Umständen sicherer Platz 19 auf der NRW-Reserveliste "zog" nicht.