Aus der Kölnischen Rundschau 17.09.2012 Im Schützenhaus der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Gymnich versammelten sich am Samstagnachmittag 91 Delegierte, um eine Kandidatin im Wahlkreis 92, (Kreis Euskirchen, Brühl, Erftstadt, Wesseling) für die Bundestagswahl im Herbst 2013 zu nominieren. Von Eva JunggeburthRhein-Erft-Kreis. Aufgeregt sei sie. So eine Delegiertenversammlung sei schon etwas Besonderes. Das verriet Helga Kühn-Mengel (65) am Samstag in Gymnich. Dabei munkelten die Parteigenossen schon im Vorfeld, Kühn-Mengel habe beste Chancen, sich gegen ihre Konkurrentin Melanie Taprogge durchzusetzen.Im Schützenhaus der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Gymnich versammelten sich am Samstagnachmittag 91 Delegierte, um eine Kandidatin im Wahlkreis 92, (Kreis Euskirchen, Brühl, Erftstadt, Wesseling) für die Bundestagswahl im Herbst 2013 zu nominieren.Guido van den Berg, Vorsitzender der SPD Rhein-Erft, hieß die Parteifreunde willkommen. Mit dem deutlichen Gewinn der Landtagswahl im Frühling habe die SPD "einen großen Erfolg" feiern können. Der Kreis trage nun wieder einen "roten Anstrich". Das "leuchtende Rot" gelte es nun zu erhalten und die Weichen für einen weiteren Erfolg zu stellen.Van den Berg versprach: "Es wird spannend. Zwei starke Frauen treten gegeneinander an." Trotz unterschiedlicher Werdegänge gebe es Überschneidungen in den Themenfeldern, besonders in Sachen Gesundheitspolitik.Kühn-Mengel ergriff als Erste das Wort. Obwohl den Sozialdemokraten seit vielen Jahren bekannt, sollte sie sich vorstellen. Bis 2009 war sie Mitglied im Bundestag, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Behinderten- und Patientenbeauftragte der Bundesregierung. Nach Gesprächen mit Wählern, aber auch innerhalb der Partei habe sich sich dazu entschlossen, sich noch einmal um eine Kandidatur zur Bundestagswahl zu bewerben. "Ich kenne den Wahlkreis, die Menschen kennen mich", sah sie ihren Vorteil.Gegenkandidatin Melanie Taprogge (38) trat 1990 in die Partei ein und war in verschiedenen Funktionen, unter anderem als Juso-Vorsitzende, Wahlhelferin oder Mitarbeiterin im Unterbezirksbüro, aktiv. Nach dem Jurastudium und einer Ausbildung zur Fernsehjournalistin wurde sie persönliche Referentin der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Heute ist sie Gesundheitsmanagerin bei einem Großkonzern. "Mir wurde im Vorfeld Wind aus der Partei entgegengepustet. Ich stehe aber noch immer fest auf dem Boden. Ich falle so leicht nicht um", ahnte Taprogge die Niederlage schon bei ihrer Rede, gab sich aber kämpferisch.Nach einer geheimen Wahl in drei Wahlkabinen stand das Ergebnis rasch fest. Versammlungsleiter Bernhard Hadel verkündete: 67 Stimmen für Kühn-Mengel. Taprogge erhielt 21 Stimmen.Mit einer deutlichen Mehrheit von 74,4 Prozent bei zwei Enthaltungen und einer ungültigen Stimme wurde Kühn-Mengel als Bundestagskandidatin des Wahlkreises 92, Euskirchen/Rhein-Erft-Kreis II, aufgestellt.