Helga Kühn-Mengel kennt sich in Berlin bestens aus. (Bild: Heinen) BUNDESTAGSWAHL Melanie Taprogge ebenfalls interessiert VON STEPHAN EVERLINGKreis Euskirchen. Auch wenn es noch über 14 Monate bis zur Bundestagswahl im September 2013 sind, bringen sich jetzt schon die ersten Kandidaten für ein Direktmandat in Position. So scheint sich in der SPD eine Auseinandersetzung um die Kandidatur im Wahlkreis Euskirchen/Rhein-Erft II anzubahnen. Denn neben Helga Kühn-Mengel, die bis 2009 dem Bundestag angehörte, hat auch Melanie Taprogge aus Wesseling ihr Interesse angemeldet. Interessanterweise legen beide Frauen ihren Schwerpunkt auf die Gesundheitspolitik. Dabei ist Taprogge allerdings beinahe 30 Jahre jünger als ihre Konkurrentin Kühn-Mengel.Helga Kühn-Mengel war von 1996 bis 2009 Mitglied des Bundestages. Zuerst als Nachrückerin in das Parlament gekommen, gelang es ihr, in den folgenden Jahren über die Landesliste wieder in den Bundestag einzuziehen. Erst 2009 reichte die Absicherung auf der Landesliste nicht aus, um noch einmal nach Berlin zu gehen, und in der Direktwahl unterlag sie mit 29 Prozent der Erststimmen ihrem Konkurrenten von der CDU, Detlef Seif, der mit 43,6 Prozent das Mandat gewann.Von 2002 bis 2004 war die 65-Jährige Sprecherin der Arbeitsgruppe "Gesundheit und soziale Sicherung" der SPD-Bundestagsfraktion, bis sie zur Patientenbeauftragten der Bundesregierung berufen wurde. Seit 1984 gehört sie auch dem Kreistag Rhein-Erft an. Am gestrigen Donnerstag wurde ihr in Berlin das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.Melanie Taprogge hat Jura studiert und hat außerdem eine Ausbildung als Journalistin. 2004 ging sie als Mitglied der Jusos als persönliche Referentin der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nach Berlin. Auch nach dem Regierungswechsel arbeitete sie noch einige Monate für deren Nachfolger Philipp Rösler (FDP). Seit Sommer 2011 lebt die 37 Jahre alte Taprogge in Wesseling und ist bei der Telekom für den Bereich Gesundheit zuständig.Bereits jetzt haben sich die Jusos und der Unterbezirksvorstand der SPD im Kreis Euskirchen für Helga Kühn-Mengel ausgesprochen. "Sie hat meine volle Unterstützung", teilt Uwe Schmitz, Vorsitzender der SPD im Kreis, am Mittwoch der Presse mit. Der Kandidat für das Direktmandat wird am 15. September auf einer Wahlkreiskonferenz gewählt. Bis zu diesem Datum haben auch noch weitere Interessenten die Möglichkeit, sich zur Wahl zu stellen.