NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (links) besichtigte die Wellpappenfabrik von Friedrich Schulte (rechts). (Bild: Reinartz) NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans war am Donnerstag in Weilerswist zu Gast. Der SPD-Politiker sah sich in der Fabrik seines Parteifreundes Friedrich Schulte um, anschließend besuchte er das Awo-Altenzentrum. Weilerswist – Wenn der nordrhein-westfälische Finanzminister im Wahlkampf schon einmal nach Weilerswist kommt,dann packt man natürlich auch den Wunschzettel aus. Die Osttangente steht auf dieser Liste ganz oben, gleich gefolgt von einer neuen Feuerwache. Großartige Geschenke hatte Norbert Walter-Borjans (SPD) aber nicht mitgebracht. Er sah sich am Donnerstag in der Wellpappenfabrik von Friedrich Schulte um, am Nachmittag führte ihn sein Weg dann ins Awo-Altenzentrum am Rosenhügel.Zumindest was die Feuerwache angeht, konnte SPD-Landtagskandidat Uwe Schmitz den Weilerswistern aber Hoffnung machen: „Das ist ja Sache des Innenministers, und da laufen sehr gute Gespräche“, meinte der Rechtsanwalt aus Kall.Der Minister sprach mit dem Weilerswister Bürgermeister Peter Schlösser und dem Beigeordneten Alexander Eskes über Kommunalfinanzen. Unter anderem ging es um die Kritik, dass die Landesregierung zwar die Kommunen finanziell stärke, aber eher zu Gunsten der großen Städte und der Ballungsgebiete. Walter-Borjans verwies darauf, dass es auch für den ländlichen Raum Förderprogramme gebe.Für Obstkisten und PralinenschachtelnIm Betrieb von Friedrich Schulte, der für die SPD im Weilerswister Gemeinderat sitzt, lernte der Minister allerhand über Wellpappe. „Das ist ein Polstermaterial, es wird zum Beispiel für Obstkisten und Pralinenschachteln verwendet“, berichtete Schulte, der in Weilerswist 40 Mitarbeiter beschäftigt und Wellpappe nach ganz Europa liefert. „Im Audi A8 ist sogar die Hutablage aus Wellpappe“, wusste der Fabrikant zu berichten. Für Norbert Walter-Borjans war das eine Steilvorlage: „Da schau ich gleich mal nach.“Der Minister sparte kurz vor der Landtagswahl natürlich nicht mit Spitzen gegen den politischen Gegner. Dem CDU-Spitzenkandidaten Norbert Röttgen warf er einen „Zick-Zack-Kurs“ vor: „Wenn er nach der Wahl als Bundesumweltminister nach Berlin zurückkehren will, dann ist dort die Welt auch nicht mehr so wie vorher.“ Das gelte auch für Röttgens Posten als Landesvorsitzender der Christdemokraten in Nordrhein-Westfalen.Im Altenzentrum der Arbeiterwohlfahrt informierte sich Walter-Borjans vor allem über die Geronto-Wohngruppe, in der demenzkranke Menschen leben, und den dazugehörigen „Garten der Sinne“.