Die Jusos im Kreis Euskirchen mit Emmanuel Kunz (Mitte) als Vorsitzendem (Bild: Privat) PARTEIEN Erheblicher Mitgliederzuwachs in den vergangenen Jahren Kreis Euskirchen. Die Mitgliederzahlen der großen Parteien schrumpfen. Die Ursachen sind vielfältig und meistens hausgemacht. Betroffen ist auch die SPD im Unterbezirk Euskirchen. Ein entgegengesetztes Bild zeigt sich allerdings, wenn man die Jugendorganisation der Partei betrachtet. Darauf wies jetzt der Kreisvorsitzende der Jusos, Emmanuel Kunz, hin.Während die Mitgliederzahlen der Mutterpartei SPD insgesamt in den vergangenen Jahren gesunken sind, steigen die der Jusos im Kreis Euskirchen seit Jahren kontinuierlich an. Kunz: "Allein im vergangenen Jahr hatten wir einen Mitgliederzuwachs von 20 Prozent." Erst kürzlich sei eine eigene Jusos- SchülerInnen-Gruppe gegründet worden, die mit elf Gründungsmitgliedern die größte in ganz NRW sei. Solche Erfolge in Zeiten eines allgemeinen Mitgliederschwundes bei Parteien, so Kunz weiter, seien "nicht aus den Wolken gefallen, sondern das Ergebnis einer kontinuierlichen Aktivität und eines strukturellen Wandlungsprozesses". Die Jusos, und ähnliches gelte auch für andere politische Jugendorganisationen im Kreis Euskirchen, hätten sich schon vor Jahren an die Anforderungen und die Lebensrealität der jungen Generation angepasst: "Wir bloggen mehrmals wöchentlich auf unserer Website und nehmen dabei auch die einseitige Parteienbrille ab. Wir twittern und sind wie keine andere politische Organisation im Kreis in den sozialen Netzwerken und auf Facebook präsent."Schon vor Jahren hätten die Jusos beschlossen, nicht "im stillen Hinterzimmer, sondern ausschließlich öffentlich" zu tagen. Diese Versammlungen seien für Mitglieder genauso offen wie für jeden anderen Interessierten. Von Vorstandswahlen berichte die Jugendorganisation regelmäßig via Liveticker. Eine Parteimitgliedschaft sei längst keine Voraussetzung mehr, um bei ihnen mitarbeiten zu können.Das Programmangebot müsse natürlich ebenso angemessen für die Jugend sein. So seien etwa beim Landtagswahlkampf in den Neuen Medien "neue Maßstäbe gesetzt worden". Abgerundet wurde der Wahlkampf mit einem Fußballspiel gegen die Grüne Jugend, einer Wahlkampftour durch Euskirchener Kneipen und ein eigenes Gewinnspiel.Ramers im LandesvorstandWenig später nahmen 15 Jusos an einer Fahrt nach Berlin teil, um einen Juso-Kongress zu besuchen.Es folgten ein Sommerfest und ein Benefizspiel für eine Förderschule, um nur einiges zu nennen.Mit Markus Ramers schaffte 2012 erstmals ein Juso aus Euskirchen den Sprung in den Landesvorstand. Dort vertritt Ramers die fünf südwestlichen Unterbezirke. Seit Oktober gehören dem neuen Vorstand erstmals mehr Frauen als Männer an. Solche nah an der Zielgruppe Jugend orientierte Programme zeigen dann auch Erfolge, die sehr klar gegen den allgemeinen Trend laufen und die deutlich machen, dass die Jugendlichen keineswegs desinteressiert sind beim Thema Politik. Die Mitgliederzahl der Jusos im Kreis Euskirchen betrug im Jahresdurchschnitt 2011 noch 89 Mitglieder. Am Jahresende waren es 96 Mitglieder, Ende 2012 war die Zahl auf 122 Mitglieder gestiegen. Das bedeutete gegenüber 2011 einen Zuwachs von 25 Prozent (26 Mitglieder).Die meisten Mitglieder haben die Jusos in Euskirchen, Mechernich und Kall. Sehr schwach vertreten sind sie im Süd-Kreis. Lediglich elf Jusos sind keine SPD-Mitglieder. Aufgrund der steigenden Mitgliederzahlen wurden zusätzliche Plattformen geschaffen, wie eine neue Juso-AG Mechernich und ein "Juso SchülerInnen Kreisverband". In Kall ist für das Jahr 2013 ebenfalls die Gründung einer neuen Gruppe geplant. Als Gründe für den Mitgliederzuwachs nennt Kunz zweimal monatliche Treffen mit Ortsbesichtigungen, Bildungsfahrten oder Seminaren sowie hohe Präsenz im Internet/Sozialen Netzwerken.Auf der Homepage erscheinen in der Regel mehrmals wöchentlich neue Beiträge. Dem Juso-Facebook-Auftritt folgen aktuell 2024 Personen, gegenüber 244 beim Auftritt der Kreis-SPD. Grundsätzlich sind alle Sitzungen öffentlich.