Mitte des vergangenen Jahres sorgte Markus Ramers, stellvertretender Landrat im Kreis Euskirchen, mit seinem Vorschlag, die KiTa-Gebühren im Kreis Euskirchen abzuschaffen, für einige Aufregung.

Wenig überraschend fand die Idee, die KiTa-Gebühren im Kreis Euskirchen generell abzuschaffen, vor allem bei jungen Familien und deren Angehörigen breite Zustimmung. Belastungen, die vor allem in den unteren Einkommensgruppen in der aktuellen Beitragstabelle bei Familien nicht unerhebliche Einkommensanteile binden.

Für weniger Begeisterung sorgte der Vorschlag hingegen bei vielen BürgermeisterInnen im Kreis Euskirchen, die negative Auswirkungen auf die Kreisumlage befürchteten. Auf Kommunaler Ebene war das Echo uneinheitlich, der Rat der Gemeinde Weilerswist schloss sich dem Vorschlag der Kreis SPD damals an und forderte den Kreis Euskirchen ebenfalls auf, die KiTa-Gebühren zeitnah komplett zu streichen.

Emmanuel Kunz, Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Jugendhilfeausschuss: „Nach mehreren und teils sehr intensiven Verhandlungsrunden steht nun fest, dass die Eltern im Kreis Euskirchen um über zwei Millionen Euro pro Kindergarten-Jahr entlasten werden. Dabei gilt: Keiner zahlt mehr, aber viele weniger.“

Zwar konnte sich die SPD mit ihrer Vorstellung einer kompletten Beitragsbefreiung bei den Sozialpolitikern der Kreis-CDU nicht durchsetzen, durch eine generelle Überarbeitung der Beitragstabelle kommen nun aber Familien im Kreis Euskirchen bereits zum kommenden KiTa-Jahr in den Genuss der Millionen schweren Entlastung.

Während der Einstieg in die Beitragstabelle bisher bei 15.000€ lag, wird er zukünftig erst bei 37.000€ beginnen.
Die Tabelle wird dann auch nicht wie zuvor bereits bei 62.000€, sondern erst bei über 100.000€ ihre Obergrenze finden.

„Insgesamt führt dies dazu, dass zukünftig über die Hälfte der Beitragszahlern komplett befreit werden. Mussten bisher 5.200 Familien Beiträge zahlen, werden ab dem Sommer knappt 3.000 Familien von den Gebühren komplett befreit werden“ skizziert Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen, die Auswirkungen auf die Familien im Kreis Euskirchen.

Auch die restlichen Beitragszahler werden, abgesehen von den Spitzenverdienern, entlastet. Mehr zahlen müssen aber keine Eltern.

Markus Ramers: „Ein wirklicher Meilenstein wäre es gewesen, die Kita-Beiträge komplett zu streichen. Den Schritt, den wir jetzt gemeinsam mit der CDU gehen, geht in die richtige Richtung, am Ziel sind wir jedoch noch nicht“. Die SPD im Kreis Euskirchen werde sich auch weiter dafür stark machen, dass sämtliche Kita-Beiträge im Kreis Euskirchen komplett abgeschafft werden.

Neben der Änderung der Kindergartenbeiträge einigten sich SPD und CDU auch auf Verbesserungen der Qualität in den KiTas.

„Wir werden das Essen der Kinder in den Einrichtungen finanziell unterstützen und Fortbildungen der Erzieherinnen und Erzieher als Kreis bezuschussen. So unterstreichen wir unseren Anspruch, dass es sich bei Kindertagesstätten um Bildungseinrichtungen handelt“ so Emmanuel Kunz abschließend.