SPD-Kreistagsmitglied Thilo Waasem (Bild: SPD). Das Problem ist nicht neu: die Pflegeausgaben des Kreises Euskirchen steigen stetig, da in den Kommunen immer wieder neue Pflegeheime eröffnet werden, und der Kreis den Pflegeplatz für bedürftige Menschen mitfinanzieren muss.Bereits Anfang 2013 hat SPD-Kreistagsmitglied Thilo Waasem darauf hingewiesen, dass die Bürgermeister in den Kommunen hier in der Pflicht stehen:"Die Kosten steigen seit Jahren drastisch, und die Kommunen müssen es über die Kreisumlage bezahlen. Im Jahr 2013 betragen die entsprechenden Haushaltsansätze 12.260.000 Euro. Bei einer Kreisumlage in Höhe von etwa 117.159.000 Euro, macht das einen Anteil von etwas über 10%. Die Entscheidungen der Gemeinden neue Pflegeheime zu bauen, treffen damit immer den Kreishaushalt und letzten Endes wieder die Kommunen. Es steigen natürlich auch die Zahlen der Menschen, die Pflege bedürfen. Und es ist richtig und wichtig diesen Menschen Angebote in ihrer ihnen bekannten Region zu machen. Allerdings gibt es, wie bereits gesagt, mehr Plätze, als es der Bedarf im Kreis Euskirchen hergibt. Damit steigen die Kosten für Sozialleistungen über dem Notwendigen.Also müssten die Bürgermeister eigentlich auch keine Heime mehr bauen wollen. Aber im Gegenteil, sie sind immer total happy, wenn jemand so ein Ding bauen will. Schimpfen dann aber immer über den Kreis."Diese Praxis ist nach Ansicht der SPD-Fraktion auch vor dem Hintergrund eines eklatanten Fachkräftemangels in der Pflege und einem vermehrten Einsatz von Zeit- und Leiharbeitskräften, mit möglicherweise lediglich mangelhafter Qualifikation, zu überdenken. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden, um qualifiziertes Personal in den Pflegeeinrichtungen zu halten, forderte SPD-Kreistagsmitglied Karl Vermöhlen in der vergangenen Ausschusssitzung für Gesundheit und Soziales: "Gut ausgebildete Pflegekräfte sind gefragt, das sieht man doch wöchentlich in den Zeitungsanzeigen. Wenn die besser Qualifizierten die Einrichtungen aufgrund von Überlastung oder schlechter Arbeitsbedingungen verlassen, werden aus der Not heraus Leiharbeiter eingesetzt. Die Arbeitsbedingungen – Mitbestimmungund Arbeitszeiten – müssen verbessert werden." Dies solle bei Qualitätsüberprüfungen in den Einrichtungen auch eine größere Rolle spielen. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein ausreichend groß gedruckter Speiseplan Mängel bei der Pflege ausgleichen kann“, so Vermöhlen. Links:2013-03-18 Juso-Mitgliederblog: Von neuen Pflegeeinrichtungen halte ich gar nix! Dokumente:2015-02-21 Kölnische Rundschau – Problem Pflegekosten