Besonders beliebt bei Oldtimern: das SLE-Kennzeichen (Bild: Sammlung Heinen) Euskirchen. So ganz konnte der Landrat den Wirbel nicht verstehen. Seit die UWV den Antrag gestellt hat, die alten SLE-Kennzeichen wieder zuzulassen, wird das Thema öffentlich diskutiert. "Ich habe bisher vier E-Mails und einen schriftlichen Antrag zu dem Thema vorliegen", sagte Rosenke in der Sitzung des Kreisausschusses am vergangenen Mittwoch. Der schriftliche Antrag der UWV geht auf den Wunsch der "Schlepperfreunde Südlicher Altkreis Schleiden" zurück, die ihre alten Wagen und Trecker mit dem SLE-Kennzeichen originalgetreu halten wollen. "Das sind insgesamt circa 30 Interessenten", vermutete Rosenke.Bevor er die Diskussion eröffnete, stellte Rosenke noch einmal klar, dass es zu dem Thema bisher keine Entscheidung gab. "Es gab schlichtweg kein Interesse, deshalb haben wir das Thema nicht verfolgt", so der Landrat. Da keine nennenswerten Kosten entstehen, wenn man SLE wieder zulässt, handelte es sich um eine rein ideologische Diskussion.Antragsteller Franz Troschke (UWV) betonte, die Einführung würde niemandem schaden und zugleich Geld in die Kreiskassen spülen, wenn sich mehr Leute für die Ummeldung entschieden. "Ich rechne mit mehr Interessenten als der Landrat", so Troschke.Auch Markus Herbrand (FDP) erlebte eine andere Resonanz als der Verwaltungschef. "Mich haben noch nie so viele Leute zu einem politischen Thema angerufen", so Herbrand. Und da seine Fraktion für Wahlfreiheit sei, kündigte er an, sich dem Antrag anzuschließen.SPD und CDU erklärten, in der Frage leidenschaftslos zu sein. Uwe Schmitz (SPD) erinnerte allerdings daran, dass man schon zweimal diskutiert habe, den Kreis umzutaufen, um die mentale Trennung zwischen Nordkreis und Südkreis zu überwinden, und dass die neuen Nummernschilder eher ein Schritt in die entgegengesetzte Richtung seien. Dennoch sahen weder Schmitz noch Josef Reidt (CDU) die Identitätsbildung im Kreis ernsthaft durch die neuen Kennzeichen gefährdet.Jörg Grutke (Bündnis 90/Grüne) betonte, man tue viel, um kreisweit eine Einheit zu schaffen, und die Rückkehr zu den alten Kennzeichen sei keine zukunftsfähige Idee. "Das ist der falsche Weg", so Grutke. Dem schloss sich auch Thomas Bell (Die Linke) an. "Man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen", sagte der Abgeordnete.Grüne und Linke waren die einzigen, die bei der nachfolgenden Abstimmung mit insgesamt drei Stimmen gegen den UWV-Antrag votierten. Somit wird nun ein Antrag nach Düsseldorf gestellt, damit die SLE-Kennzeichen wieder zugelassen werden. (tn)