Die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Gaby Ahmed unterstützt die Erklärung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in NRW zu den Übergriffen in der Silvesternacht. Angriffe und Gewalt gegen Frauen seien nicht hinnehmbar, egal aus welchem Kulturkreis die Täter stammen. Sie hofft, dass die Täter entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden.
Im folgenden die Erklärung im Wortlaut:
Der Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in NRW verurteilt die Übergriffe in der Nacht vom 31.12.2015 auf den 1.1.2016 gegen Frauen aufs Schärfste.
Die sexuellen Übergriffe gegen Frauen, die in der Silvesternacht in Köln und andernorts stattgefunden haben, sind abscheulich und nicht hinnehmbar. Die Täter müssen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Sexuelle Gewalt ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Von interessierter Seite werden die Vorfälle von Köln genutzt, gegen Ausländer und Flüchtlinge zu hetzen. Das Grundproblem der Gewalt gegen Frauen wird auf ein Problem, dass nur durch Zuzug fremder Kulturen entsteht, reduziert. Gewalt gegen Frauen findet täglich und überall statt, privat, beruflich, öffentlich. Anzügliche Witze, sexistische Sprüche, übergriffiges Auftreten, häusliche Gewalt oder Vergewaltigung sind an der Tagesordnung.
Studien belegen, dass mehr als ein Drittel aller in Deutschland lebenden Frauen körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren haben. 60 Prozent der Frauen berichten von sexuellen Belästigungen wie obszönen Berührungen. Die weitaus meisten Fälle von Gewalt an Frauen finden im persönlichen Umfeld, durch den eigenen Partner, Familienangehörige oder Kollegen, statt.
Gewalt gegen Frauen findet in allen sozialen Milieus statt. Sie ist kein Phänomen, das Menschen anderer Herkunft oder Religion nach Deutschland „importieren“. Sie ist Teil der deutschen Gesellschaft.
An den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht ist besonders erschreckend, in welcher Dimension hier gegen Frauen vorgegangen wurde. In tragischer Weise wird deutlich, worauf Frauenverbände schon seit Langem aufmerksam machen: Sexuelle Gewalt gegen Frauen muss ernst genommen werden.
Frauen sind die Opfer – nicht sie müssen ihr Verhalten ändern sondern die Täter. Wir brauchen ein entschiedenes Auftreten von Frauen und Männern gegen Gewalt an Frauen. Das fängt im Kindergarten und in der Schule an. Durch geschlechtersensible Erziehung und Bildung müssen Rollenstereotypen aufgebrochen werden. Jungen müssen lernen, Frauen und Mädchen zu respektieren und als gleichberechtigte Partnerinnen anzuerkennen.
Die bestehenden Schutzlücken im Strafrecht müssen endlich geschlossen werden. Wir brauchen eine umfassende Reform des Sexualstrafrechts, die den Willen der Opfer in den Mittelpunkt stellt. Nein ist Nein! Medien haben eine besondere Verantwortung auch in diesem Bereich. Sie müssen ihren Beitrag zu respektvollem Umgang mit Frauen leisten und u.a. Sexismus in der Werbung, in Soaps entgegentreten.
Jede und jeder einzelne von uns haben die Pflicht jeglicher Gewalt gegen Frauen entschieden entgegenzutreten. Sexistische Sprüche und übergriffiges Verhalten dürfen nicht toleriert werden. Wir brauchen endlich eine Kultur des Respekts gegenüber Mädchen und Frauen.
Gewalt von Personen jeglicher Herkunft und Hautfarbe gegenüber Frauen darf nicht hingenommen werden und muss mit der ganzen Härte des Rechtsstaats verfolgt werden.