NACHRUF Dieter Pritzsche, sozialdemokratisches Urgestein, starb im Alter von 75 JahrenZülpich. Dieter Pritzsche ist tot. Das sozialdemokratische Urgestein verstarb am Donnerstagmorgen im Alter von 75 Jahren.Noch vor vier Jahren hatte Pritzsche dem "Kölner Stadt-Anzeiger" geschildert, dass er den ein Jahr zuvor bei ihm diagnostizierten Lungenkrebs überwunden habe. Das tat er nicht, um sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, sondern um anderen Menschen, die von dieser heimtückischen Krankheit betroffen sind, Mut zu machen. Die Hilfe für andere war für ihn zum Lebensinhalt geworden, nachdem er, Oberst der Bundeswehr, in den Ruhestand getreten war. Und das immer mit dem ihm eigenen trockenen, warmherzigen Humor. Wer an Dieter Pritzsche denkt, hat sofort das Sparschwein vor Augen, mit dem der gebürtige Hesse bei allen sich bietenden Gelegenheiten für Menschen sammeln ging, mit denen es das Schicksal nicht allzu gut gemeint hatte. Ungerechtigkeit war ihm ein Greuel.Pritzsche war in Zülpich fest verwurzelt. Es gab kaum einen Verein, in dem er sich nicht engagierte. Das Hauptinteresse Pritzsches galt der Sozialpolitik. Bis zuletzt war er Vorsitzender des entsprechenden Fachausschusses der Stadt Zülpich.Das langjährige Ratsmitglied hatte noch zu Beginn der Legislaturperiode das Amt des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden übernommen. Er wurde von den Sozialdemokraten in den Kreistag entsandt und war fünf Jahre lang stellvertretender Landrat.Nicht nur die Römerstädter, auch Vorstand, Geschäftsleitung und die Mitarbeiter des Regionalverbands Rhein-Erft und Euskirchen der Arbeiterwohlfahrt trauern um Dieter Pritzsche. "Mit ihm verliert die Awo einen ihrer profiliertesten Repräsentanten", heißt es in einer Mitteilung der Awo. Pritzsche war stellvertretender Vorsitzender des Regionalverbandes.Pritzsche hatte in den vergangenen Monaten wieder erhebliche gesundheitliche Probleme. Der langjährige SPD-Fraktionschef André Heinrichs hatte ihn noch am Abend vor dessen Tod im Kreiskrankenhaus Mechernich besucht. "Dieters Tod ist nicht nur für unsere Partei, sondern für ganz Zülpich eine Katastrophe. Vor allem für Behinderte und Senioren hat er unglaublich viel getan." Pritzsche hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder. Links:2013-11-08 Artikel der Kölnischen Rundschau "Trauer um einen „herzensguten Kümmerer“"