Weilerswist – Weilerswist ist ein kleines Städtchen am Rande der Eifel. Rund 16.000 Einwohner, ein paar Vereine, Pfarrer – und wie es sich für eine rheinische Kommune gehört, ist Weilerswist arm. So arm, dass die Gemeinde-Prüfungsanstalt den Ratsmitgliedern empfahl, doch auf einen Beigeordneten zu verzichten.Der Bürgermeister und sein Kämmerer seien für die kleine Verwaltung ausreichend. Doch da der Bürgermeister von der SPD gestellt wird und der Kämmerer parteilos ist, wollte die Ratsmehrheit aus CDU und FDP unbedingt in der Verwaltungsspitze vertreten sein.Und so wird am Donnerstag ein Beigeordneter gewählt. Gegen die Empfehlungen der Prüfer.Schon das ist angesichts klammer Kassen kaum zu verstehen. Aber noch weniger die Person des Kandidaten: Denn der ist leitender Mitarbeiter der Prüfbehörde – die den Job für entbehrlich hält.René Strotkötter (36), so heißt der Mann, wird also eine Stelle besetzen, die sein jetziger Arbeitgeber für überflüssig hält. Und das ist Demokratie. Oder so.