Um über die Einbruchserie und die Polizeikapazitäten im Kreis Euskirchen zu sprechen, trafen die SPD-Politiker Andreas Schulte und Thilo Waasem den nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger (Bild: SPD). SPD-Politiker aus dem Kreis sprachen über Polizeikontingent und Einbruchserie„Breite Unterstützung für die sehr gut arbeitenden Polizei-Beamten im Kreis Euskirchen wird die Landesregierung auch in diesem Jahr zur Verfügung stellen“, so Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen, angesichts der Fakten, die er von NRW-Innenminister Ralf Jäger in einem persönlichen Gespräch vermittelt bekam.Aufgrund der jüngsten Einbruchserie im gesamten Kreis Euskirchen hatte Schulte gemeinsam mit dem Polizeibeiratsvorsitzenden Thilo Wassem (SPD) das Gespräch mit dem Innenminister gesucht, um sich über den Bestand und die Aktivitäten der Polizei zu informieren. „Wie uns der Innenminister versichert hat, ist die Stellenzahl in der Polizeibehörde im Kreis Euskirchen allein in den letzten drei Jahren um 20 neue Stellen gestiegen“, entgegnet Schulte Stimmen, die die Neuausstattung des Kreises mit Beamtenstellen als mangelhaft kritisieren.Angesprochen auf den hohen Altersdurchschnitt der Kreispolizeibehörde von rund 50 Jahren antwortet der Innenminister: „Das ist ganz klar auf die Einstellungspolitik der schwarz-gelben Landesregierung zurückzuführen.“ Derzeit seien die Kapazitäten für die Polizeiausbildung mit 1500 Auszubildenden jährlich restlos ausgeschöpft. „Die Polizeischulen sind voll“, so Jäger. Bereits jetzt wird jedoch bewusst gesteuert, dass jüngere Beamte nach Euskirchen kommen. So wird auch bei uns der Altersdurchschnitt in den kommenden Jahren auf den sonst landesüblichen Wert sinken.Auch die Kennzahlen für den Krankenstand, mit 7,4% gegenüber dem Landesdurchschnitt von 8,2%, würden ein positives Licht auf die Beamten im Dienst werfen. Wie die Experten des Ministeriums darstellten, sind die Einsatzzahlen im Kreis Euskirchen im vergangenen Jahr um gut 10% zurück gegangen. Im gleichen Zug konnten zudem die Einsatz-Reaktions-Zeiten weiter gesenkt werden.„Selbstverständlich ist die neuerliche Zunahme von Einbrüchen im Kreis Euskirchen ärgerlich“, kommentiert der Innenminister die jüngste Entwicklung. Doch müsse man im gleichen Atemzug festhalten, dass die Zahlen bundes- und europaweit anstiegen, und der Kreis Euskirchen nicht in größerem Maße betroffen sei als andere Kreise. Dennoch sieht der SPD-Politiker Handlungsbedarf und verweist auf das vielschichtige Konzept der Landesregierung gegen Eigentumskriminalität, das sowohl die Aufklärung von Straftaten als auch die Prävention verbessern solle. So würden über überörtliche Fahndungskonzepte und Großrazzien gegen überregional agierende Täterbanden, wie die, die während des Gesprächs mit rund 2.500 Beamten stattfand, nicht nur Täter dingfest gemacht, sondern auch Informationen über die Absatzwege des Diebesgutes gesammelt. „Mehrer hundert Beamte sind im Rahmen dieses landesweiten Konzeptes gegen mobile Intensivtäter eingebunden“, so Jäger.„Gerade die Nähe von Ortschaften zu Fernstrassen und damit zu schnellen Fluchtwegen ist ausschlaggebend für die Zunahme an Einbrüchen in bestimmten Gebieten, so eben auch in Nettersheim“, meint Waasem, und weist auf den zweiten Aspekt des Konzeptes hin: „Mit der Informationskampagne ‚Riegel vor!‘ sollen die Bürgerinnen und Bürger für Einbruchdelikte sensibilisiert werden.“ Die nächsten Termine im Kreis Euskirchen finden in Bad Münstereifel am Montag, 17. Februar, ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Prinz, Mutscheid, Arandstraße 17, sowie am Donnerstag, 13. März, ab 19 Uhr im Rats- und Bürgersaal, Marktstraße 15, statt.„Nicht zuletzt besteht für die Kreispolizeibehörde die Möglichkeit, externe Unterstützung anzufordern“, erklärt Jäger. Im vergangenen Jahr habe der Kreis Euskirchen so vom Innenministerium sogar über 50% mehr Kapazitäten erhalten, als eigentlich eingeplant gewesen waren. Und dieses Kontingent könne selbstverständlich auch dieses Jahr wieder angefordert werden. „Wir werden die Entwicklung weiter beobachten und gegebenenfalls auf diese Option hinweisen“, versicherte Schulte zum Abschluss des Gesprächs.