Der angestrebte Umfang des Denkmalschutzes verhindert eine wirtschaftliche Entwicklungen am Standort Vogelsang (Foto: Franz-Albert Heinen). Geplante Unterschutzstellung in Vogelsang bleibt ein ZankapfelVOGELSANG. Welche Teile der ehemaligen "Ordensburg" Vogelsang und des umliegenden Areals werden unter Denkmalschutz gestellt? Auf den Wunsch der Landesregierung, mit 250 Hektar nahezu das ganze Areal unter Schutz zu stellen, reagierte die große Mehrheit des Kreistags mit Protest. Darauf hin erzielten Regierungspräsidentin Gisela Walsken und Landrat Günter Rosenke zu einen Kompromiss: Nur der Kernbestand der Anlage – etwa 140 Hektar – soll unter Denkmalschutz gestellt werden, weil dort der Schwerpunkt der nationalsozialistischen Bauaktivitäten gelegen habe.Rosenke zeigte sich zufrieden, Walsken auch. Doch bei der Kreistagsmehrheit stößt der Kompromiss auf harsche Kritik. "Da hat der Landrat schlecht verhandelt", stellte SPD-Kreistagsmitglied Hans Schmitz fest – und erhielt Applaus vom CDU-Kollegen Josef Reidt. Schmitz bezeichnete das Verhandlungsergebnis von Walsken und Rosenke als "faulen Kompromiss": "Das können wir so nicht akzeptieren."Es bleibt also dabei: Die Listengemeinschaft aus CDU und SPD, aber auch FDP und UWV halten nichts von den Denkmalschutz-Bestrebungen des Landes. "Wir werden nicht zulassen, dass die Grünen in Düsseldorf jedwede Entwicklung verhindern", stellte Josef Reidt klar.Einerseits solle das Defizit in Vogelsang gesenkt werden, andererseits würde durch den Denkmalschutz einer wirtschaftlichen Entwicklung entgegengewirkt, zürnte der CDU-Fraktionschef."Wir wollen auch, dass sich da etwas entwickelt, allerdings etwas, das historisch dorthin passt", entgegnete Grünen-Politikerin Dorothee Kroll – und erinnerte an die aus ihrer Sicht unsäglichen Krimi-Hotel-Pläne, die letztlich scheiterten.Christ- und Sozialdemokraten behalten sich auch weiterhin den Klageweg vor, falls ihnen das Ausmaß der Unterschutzstellung zu groß erscheint. Das wäre nach Meinung von Landrat Rosenke eine "Katastrophe", weil ein langwieriger Prozess Entwicklungen in Vogelsang verzögern würde.Die Kritik an seinen Verhandlungen mit der Regierungspräsidentin wies Rosenke gestern zurück: "Das ist lediglich eine Grundlage für weitere Schritte." Von einem Endergebnis könne noch keine Rede sein. "Wir wollen im Gespräch bleiben", so Rosenke gestern gegenüber der Rundschau. Links:Vogelsang: Denkmalplan findet keine Mehrheit (© Bernhard Romanowski /KStA.de)