PARTEITAG 31-Jährige einstimmig als Vorsitzende bestätigt, Jusos machen Ansprüche geltendEuskirchen. Steffi Hübner, seit zwei Jahren im Amt, ist am Freitag einstimmig als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Euskirchen wiedergewählt worden. Die 31-jährige Volljuristin hatte zuvor die Erfolge bei der Landtagswahlen 2012 Revue passieren lassen: Uwe Schmitz, SPD-Kandidat im Kreis, habe so knapp hinter der schwarzen Konkurrenz gelegen, dass es sich eigentlich um eine Pattsituation gehandelt habe. Ähnlich gut sei das Zweitstimmenergebnis der SPD ausgefallen.Hübners Stellvertreter bleiben Helga Ebert und Josef Schleser. Schatzmeister Michael Höllmann trat nach 15 Jahre im Vorstand, in denen er sich unter anderem maßgeblich um den Kauf des Parteihauses kümmerte, nicht mehr zur Wahl ein. Die Kasse verwalten nun Wolfgang Bertram und sein Stellvertreter Thomas Brochhagen. Zum Vorstand gehören zudem Schriftführerin Helena Vitt, ihr Stellvertreter André Kaudel und der Bildungsbeauftragte Michael Stabel. Der Ortsverein hat knapp 150 Mitglieder. Im vergangenen Jahr gab es sieben Zugänge.An der Versammlung im Seniorenzentrum Haus Veybach nahm auch die hiesige Bundestagskandidatin Helga Kühn-Mengel (Brühl) teil. Eines ihrer Hauptziele ist "Ordnung auf dem Arbeitsmarkt". Leiharbeit sei als Instrument für besondere Engpässe gedacht gewesen, werde jetzt aber von Firmen genutzt, um sich vom Staat querfinanzieren zu lassen, während die Menschen von ihrem Lohn nicht mehr leben könnten. Kühn-Mengel räumte ein, es sei ein Fehler gewesen, die Leiharbeit nicht schon bei ihrer Einführung an einen Mindestlohn zu koppeln.Bescheidener ListenplatzKreisparteichef Uwe Schmitz sagte, die SPD müsse Helga Kühn-Mengel als Direktkandidatin in den Bundestag bringen, da ihr Listenplatz "eher bescheiden" sei. Er widmete sich auch dem Kreishaushalt, in dem drei Viertel der Ausgaben im Bereich Soziales anfielen. "Das sind alles Dinge, die wir uns leisten wollen!"Das Betreuungsgeld allerdings würde Schmitz gerne abschaffen. Im Kreis Euskirchen seien schon fast 500 Anfragen eingegangen, obwohl der Anspruch erst ab August besteht. "Das sind wahrscheinlich vor allem Leute, von denen man sich wünscht, dass sie ihre Kinder in die Kita schicken." Josef Schleser, Chef der Stadtratsfraktion, sagte: "Die SPD ist eine Kraft, die die sozial Schwachen nicht vergisst." Als Beispiel nannte er das Straßensozialarbeitsprojekt "Moses", das nun auf Initiative der SPD fortgeführt werde. Es gelte auch, den Bürgern zu vermitteln, dass die SPD "die einzige wirtschaftskompetente Partei" sei. Mit Blick auf den Stadtetat geißelte er die jährlichen Zinsen in Höhe von bis zu 300 000 Euro, die allein für Kassenkredite anfielen.Emmanuel Kunz, Kreisvorsitzender der Jungsozialisten (Jusos), berichtete von einem Mitgliederzuwachs von rund 20 Prozent, der das Klischee von der desinteressierten Jugend Lügen strafe: "Bei der Aufstellung der Listen für die Kommunalwahl wollen wir nicht übergangen werden."