„Es ist wichtig, dass alle Kinder einen Kindergarten besuchen können. Es ist bewiesen, dass sich der Besuch positiv auf die Bildungsbiographie von Kindern auswirkt“, macht Schmitz deutlich. Die Kosten für spätere außerschulische Bildungsmaßnahmen können so künftig minimiert werden, gutes Geld damit eingespart werden. Mit beitragsfreien Kindergarten sicher sich der Kreis Euskirchen zudem künftig einen Standortvorteil im Wettbewerb um die Bevölkerung, der durch den demographischen Wandel verschärft wird. Schmitz: „Familien siedeln sich dort an, wo sie gute Bedingungen finden. Und ein mehr an Bevölkerung führt zu höheren Schlüsselzuweisungen des Landes an die Kommunen.“ Die Entlastung der Familien bringe langfristig also nur Vorteile. „Ziel müsse es sein, dass die Kindergärten über kurz oder lang komplett kostenlos werden müssen. Kindergärten sind Bildungseinrichtungen. Und kostenlose Bildung war schon immer ein wichtiges Ziel für die Sozialdemokraten“, stellt Schmitz klar. Vor allem aber sei es ein Unding, dass es Kindern aus finanziellen Gründen verwehrt werde, eine Kindertageseinrichtung zu besuchen. Die Beitragsfreistellung des letzten Kindergartenjahres sein ein Schritt in diese RichtungEs folgt der Text des Antrags:Sehr geehrter Herr Landrat,die SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen beantragt, die Satzung des Kreis Euskirchen über die Erhebung von Elternbeiträgen so abzuändern, dass für das letzte Kindergartenjahr keine Elternbeiträge erhoben werden.BegründungIm Gegensatz zu den Schulen ist der Besuch eines Kindergartens nicht kostenfrei. Obwohl es Regelungen für bedürftige Familien im Kreis Euskirchen gibt, stellt die Erhebung der Elternbeiträge immer noch eine Hürde dar, die einem Kindergartenbesuch entgegen stehe.Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln liegt die Besuchsquote von Kindergärten in Deutschland im hinteren Mittelfeld in Europa und beträgt bei den vierjährigen 86%, bei den fünfjährigen 87%. Demgegenüber ist es erwiesen, dass der Besuch eines Kindergartens sich nachweislich positiv auf die Bildungsbiographie von Kindern auswirkt. Gerade der frühkindlichen Bildung wird so eine besonders wichtige Rolle für den weiteren Lebensweg zuteil. In den ersten Lebensjahren werden grundlegende Voraussetzungen für die nachfolgenden Lern- und Bildungsprozesse junger Menschen geschaffen. Ein beitragsfreies letztes Kindergartenjahr ist ebenfalls ein wichtiger Standortfaktor für den Kreis Euskirchen. Im Rahmen des demographischen Wandels werden sich die einzelnen Regionen Nordrhein-Westfalens künftig in einem Wettbewerb um Menschen befinden. Familien werden sich dort ansiedeln, wo sie die besten Bedingungen finden. Von einem starken Zuzug profitieren die Städte und Gemeinden des Kreises Euskirchen mit höheren Schlüsselzuweisungen durch das Land und Einkommenssteuerzuwächsen.Auch anderweitig spart ein Verzicht auf Elternbeiträge bei den Kindergärten mehr Geld ein als dieser Verzicht kurzfristig verursacht. Durch eine breiter gestreute frühkindliche Bildung in den Kindergärten fallen künftig deutlich niedrigere Kosten für außerschulische Bildungsmaßnahmen an. Auch die verbesserten Arbeitsmöglichkeiten von Eltern, die ihre Kinder bisher nicht in den Kindergärten angemeldet haben, tragen zu einer künftigen Gesamtkostenentlastung bei.Die auf den Kreis Euskirchen zukommenden Mehrkosten von jährlich 1,3 Millionen Euro für die Beitragsfreistellung des letzten Kindergartenjahrs sind somit eine Investition in die ZukunftUm den Bildungsauftrag der Kindergärten im Kreis zu stärken und die Familien spürbar zu entlasten, ist daher ein schrittweiser Verzicht auf die Elternbeiträge unerlässlich. Mit dem letzten Kindergartenjahr muss dieser Prozess eingeleitet werden.