MICHAEL SCHWARZ EIFELLAND. Ein breites Bündnis von Parteien im Kreis wendet sich im Landtagswahlkampf gegen die rechtsextremen Parteien. Derzeit ist ein Flyer in Arbeit, in dessen Entwurf es heißt: "Aufkleber der ,Freien Nationalisten Euskirchen' und der NPD, seit einigen Tagen auch Pro-NRW-Plakate – in letzter Zeit haben sich auch hier im Kreis Euskirchen rechtsextreme Parteien und Gruppierungen breitgemacht." Und weiter: "Die extremen Rechten versuchen, die real vorhandenen Probleme wie Arbeitslosigkeit oder Sozialabbau zu missbrauchen, um dann ihre rassistische, antisemitische und menschenverachtende Propaganda zu verbreiten. Aber: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!" Auf dem Entwurf, den Nathalie Konias (Grüne) initiierte, befinden sich nach jetzigem Stand die Logos des SPD-Unterbezirks, des CDU-Kreisverbands, der Grünen und der FDP Mechernich. Auch die evangelische Kirchengemeinde Roggendorf erwägt, das Schreiben mitzutragen, wie Pfarrer Michael Stöhr erklärte. Er wolle allerdings noch das Votum des Presbyteriums abwarten.Zunächst wollte die CDU nicht mitmachen – das aber habe nicht am Inhalt des Briefes gelegen, erklärte Kreisparteichef Detlef Seif. Bis gestern Mittag habe er noch davon ausgehen müssen, dass die Partei "Die Linke" mit von der Partie sei – und neben deren Logo habe er nicht das Zeichen des CDU-Kreisverbands sehen wollen, so Seif: "Ich habe mich intensiv mit der Partei ,Die Linke' befasst. Sie ist für mich keine demokratische Partei." Darüber könnten auch nicht die "netten Gesichter auf den Wahlplakaten hinwegtäuschen". Als ihm dann aber gestern Abend mitgeteilt worden sei, dass die Linke nicht mitmache, habe er keinen Grund mehr für seine Partei gesehen, sich an dem Schreiben nicht zu beteiligen. Ähnliche Bedenken hatte auch die FDP Mechernich, so deren Vorsitzender Edgar Rösch: "Dass die Linke mit darauf steht, stellt für uns auch einen Anlass zur Diskussion dar." Auch das dürfte sich nun erledigt haben, nachdem die "Linke" ihre Teilnahme abgesagt hat. SPD-Kreispartei-Chef Uwe Schmitz erklärte, der Brief solle ein "überparteiliches und überkonfessionelles Zeichen gegen Neonazis" sein.