Mitglieder im Jugendhilfeausschuss Thilo Waasem und Markus Ramers KREIS EUSKIRCHEN – Die Baby-Begrüßungspakete dürften schon bald im gesamten Kreis stattfinden. Derzeit werden junge Eltern in der Stadt Euskirchen, als nächstes in Weilerswist, Kall, Blankenheim, Schleiden und Nettersheim von Mitarbeitern des Kreisjugendamtes aufgesucht. Dabei werden die Eltern mit einem kleinen Geschenk zum Nachwuchs beglückwünscht und auf Beratungsangebote für Familien hingewiesen. Nun steht in Aussicht, dass auch die Familien mit Nachwuchs in Hellenthal, Dahlem Mechernich, Zülpich, wo die Stadt die Familien derzeit in Eigenregie besucht, und Bad Münstereifel gefragt werden, ob sie die Mitarbeiter des Kreisjugendamtes besuchen dürfen. Grund für diese mögliche Ausweitung ist das Bundeskinderschutzgesetz, das am 1. Januar 2012 in Kraft treten wird, sofern der Bundesrat zustimmen sollte. Dies werten die politischen Beobachter als Formsache. In der Bad Münstereifeler Stadtverwaltung sehe man das äußerst positiv, erklärte gestern Stadtsprecherin Marita Hochgürtel.Die Kurstadt habe bislang auf dieses Angebot verzichten müssen, weil es sich um eine sogenannte freiwillige Aufgabe handele und diese einer Kommune, die wegen dramatischer Finanzlage einen Nothaushalt führen muss, nicht erlaubt sei – auch wenn der Kreis die Aufgabe übernehme. Die Kosten müsse die Kurstadt ja trotzdem tragen. „Wenn es aber nun durch Bundesgesetz zu einer Pflichtaufgabe wird, freuen wir uns natürlich, dass wir das jetzt auch einführen können“, so Hochgürtel.Diese Freude teilt auch das Münstereifeler SPD-Kreistagsmitglied Thilo Waasem, der aber auch anmerkt: „Es handelt es um eines dieser typischen Gesetze, mit denen Land oder Bund Aufgaben an die Kommunen übertragen, ohne das Geld bereitzustellen.“ Dennoch sei jeder Euro in diesem Bereich gut investiert, weil mittel- und langfristig Ausgaben im Sozialbereich etwa für Heimerziehung, ambulante Hilfen zur Erziehung, so Waasem, eingespart würden. Im Jugendhilfeausschuss wurde nun der Einrichtung einer weiteren halben Stelle beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), der für die Begrüßungsbesuche verantwortlich ist, zugestimmt.Unterdessen wurde die Arbeit des „Familien -Unterstützungs-Netzwerk“ (EU-Fun) im Ausschuss sehr gelobt. Neben den Begrüßungsbesuchen widmet sich diese vom Kreistag 2008 beschlossene Einrichtung den 22 Familienzentren im Kreis, der Netzwerkarbeit im Familienbereich sowie dem Kampf gegen die Kinderarmut. Links:Mehr Infos zum Familien-Unterstützungs-Netzwerk (EU-FUN)EU-FUN e.V.