Den Einzug in den Landtag nur knapp verpasst: Uwe Schmitz CDU musste Federn lassen LANDTAGSWAHL Klaus Voussem siegte nur ganz knappKreis Euskirchen. Mehrfach hatte er es schon versucht, doch so knapp gescheitert ist Uwe Schmitz noch nie. Um ein Haar hätte der SPD-Mann aus Kall seinem CDU-Konkurrenten Klaus Voussem am 13. Mai das Direktmandat für den Düsseldorfer Landtag abgeluchst. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen lag Voussem im Wahlkreis Euskirchen I aber ganz knapp vorn. Am Ende also doch wieder "Business as usual"? Mitnichten. Denn der SPD war nebenbei ein historischer Erfolg gelungen. Erstmals holten die Genossen im Wahlkreis Euskirchen I mehr Stimmen als die Union. Die SPD war damit die stärkste Partei, alles in allem konnte sich Uwe Schmitz durchaus als moralischer Sieger fühlen.Die CDU war erst einmal damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken und dennoch in Zweckoptimismus zu machen. Voussem sprach von einem "Schuss vor den Bug", CDU-Kreisparteichef Detlef Seif von einem "Erdrutsch", der aber nur vorübergehender Natur sei. Ob er damit recht behält? In der Hauptsache sind es die ländlichen Gegenden, die der CDU noch die Mehrheiten sichern. Bei der Landtagswahl stellte sich heraus, dass auch dort die Hausmacht zu bröckeln beginnt. Großen Jubel gab es im Lager der Piraten. Direktkandidat Thomas Winzberg holte aus dem Stand 9,4 Prozent der Stimmen und reihte sich damit gleich hinter Voussem (35,8 Prozent) und Schmitz (33,6 Prozent) auf Rang drei ein. Bei der Wahlparty im Kreishaus waren die Piraten zudem die Sympathieträger. Dennoch: Von politischen Großtaten der Piratenpartei hat man im Kreis Euskirchen seither nicht wirklich etwas gehört. Was natürlich auch schwierig ist, wenn man in den kommunalen Parlamenten nicht vertreten ist. Neben Voussem konnte auch Dr. Ingo Wolf (FDP) sein Landtagsmandat behaupten. Die Liberalen gehörten zu den Siegern des Abends, wiewohl Wolf ebenfalls Stimmenverluste zu beklagen hatte. Er rutschte über die Landesliste ins Parlament. Wolf und Voussem mussten in Düsseldorf auf den harten Oppositionsbänken Platz nehmen. In der Landeshauptstadt regiert weiterhin Rot-Grün. Ähnlich war die politische Großwetterlage im Wahlkreis Düren II/Euskirchen II, zu dem Schleiden, Hellenthal, Dahlem und Heimbach gehören. Dort holte CDU-Kandidat Rolf Seel das Direktmandat ebenfalls ganz knapp vor SPD-Frau Liesel Koschorreck. Große Überraschungssiegerin des Abends war allerdings Gudrun Zentis von den Grünen. Sie zog über die Landesliste ins Düsseldorfer Parlament ein.