PRESSEMITTEILUNG DER SPD KREIS EUSKIRCHEN
Die geplante Zentralisierung der Bahnverkehrsplanung durch die Landesregierung sorgt bei der SPD im Kreis
Euskirchen für große Besorgnis. Denn was auf dem Papier nach Effizienz klingt, droht in der Realität die
Bedürfnisse der Menschen auf dem Land zu vernachlässigen.
„Wenn die Pläne aus Düsseldorf Realität werden, dann wird demnächst in Düsseldorf entschieden, wie bei
uns die Züge fahren. Es entscheiden dann Menschen, die die Fahrten nach Bad Münstereifel, Blankenheim,
Dahlem, Euskirchen, Kall, Mechernich, Nettersheim, Weilerswist und Zülpich nur auf dem Papier kennen,
aber nicht wie wir, die sie wirklich nutzen“, kommentiert Thilo Waasem, SPD-Fraktionschef im Kreistag, die
Pläne einer Strukturreform im Bahnverkehr.
Unterstützt wird er dabei von Hans Schmitz, der für die SPD aus dem Kreis Euskirchen neben Bernd
Kolvenbach von der CDU in den Gremien des derzeitigen Aufgabenträger Go.Rheinland über Bahnangebot und
Bahnanbindung mitentscheidet.
„Parteiübergreifend konnten wir in den vergangenen Jahren Verbesserungen für die Menschen im Kreis
Euskirchen erreichen. So haben wir als SPD gemeinsam mit der CDU erfolgreich dafür gekämpft, dass die
Züge auch am Abend noch in die Eifel fahren – für unsere Berufspendler, für unsere Familien. Das war kein
Selbstläufer, sondern das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit“, betont Schmitz.
„Genau solche regionalen Erfolge drohen jetzt unter die Räder zu kommen. Wenn der Kreis Euskirchen nicht
mehr mit laut vernehmbarer Stimme im neuen Entscheidungsgremium vertreten sein wird, dann wird es
solche Lösungen nicht mehr geben“, so Schmitz weiter.
Die SPD im Kreis Euskirchen sieht die Gefahr, dass bei Entscheidungen künftig großstädtische Interessen
noch stärker das Geschehen dominieren. Darüber hinaus kritisieren Waasem und Schmitz, dass die Reform
nicht nur weniger Mitsprache vorsehen würde, sondern ebenso die Finanzierung der Bahnleistungen und das
Haftungsrisiko solle nach den Düsseldorfer Plänen zukünftig für ganz Nordrhein-Westfalen auch vom Kreis
Euskirchen mitgetragen werden.
„Wir sollen nicht mehr mitreden dürfen, wie die Bahnanbindung bei uns vor Ort ist, sollen aber für andere
Regionen mit zahlen und haften? Das ist wirklich kein Konzept, was die Interessen der Menschen im Kreis
Euskirchen im Blick hat, so darf das nicht kommen“, kritisiert Waasem.
„Wir werden uns gegen diese Pläne stemmen und hoffen, dass wir auch hierbei wieder im Schulterschluss mit
anderen Parteien die Interessen des Kreises Euskirchen vertreten werden“, ergänzt Schmitz und kündigt an,
dass es Gespräche mit den Fraktionen im Kreistag über ein abgestimmtes Vorgehen geben wird.