Bürgernah präsentierte sich die Ministerpräsidentin des Landes NRW in der Fußgängerzone der Euskirchener Innenstadt. BILD: HELD WAHLKAMPF Die Ministerpräsidentin von NRW besuchte das Euskirchener Stadtfest VON JENNIFER HELDEuskirchen. So kurz vor der Landtagswahl ließen es sich die politischen Parteien nicht nehmen, sich mit Informationsständen beim Euskirchener Stadtfest zu präsentieren. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern der CDU, FDP und den Piraten hatte die SPD an diesem Tag einen Trumpf im Ärmel: Der SPD-Landtagskandidat Uwe Schmitz konnte die amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft begrüßen.Mit großen Plakaten von Kraft zogen die Parteimitglieder vorher stundenlang durch die Euskirchener Innenstadt, um den bevorstehenden Auftritt zu bewerben. Mit Erfolg, denn Kraft verspätete sich fast um eine halbe Stunde, weil sie auf dem Weg vom SPD-Büro zum Informationsstand immer wieder von Passanten angesprochen wurde. Bürgernah präsentierte sich Kraft gemeinsam mit Schmitz an diesem Nachmittag, schüttelte Hände, nahm Geschenke entgegen oder blickte lächelnd in Kinderwagen. Als sie dann schließlich das Podium bestieg, sorgte die Menschentraube vor dem SPD-Stand für einen regelrechten Stau.Die Ministerpräsidentin bat zuerst darum, zur Landtagswahl zu gehen. In anderen Ländern würden Menschen mit ihrem Leben für genau dieses demokratische Recht kämpfen, das in Deutschland immer weniger in Anspruch nähmen. "Und jetzt reden wir einmal darüber, wen Sie denn wählen sollen", sagte Kraft lächelnd.Der Inhalt ihrer Rede war keineswegs überraschend und schnitt viele Punkte des aktuellen Wahlprogramms an. So forderte Kraft einen Spitzensteuersatz für Alleinverdiener ab 100 000 Euro Einkommen pro Jahr, um mehr Geld in Kinder, Bildung und Kommunen investieren zu können. Zudem sprach sie sich gegen das geplante Betreuungsgeld aus, um mit diesem Budget neue Kindergartenplätze zu schaffen."Wir haben in den 20 Monaten Regierungszeit viel Gutes auf den Weg bringen können, trotz der schwierigen Situation", lobte Kraft ihre Minderheitsregierung. Bevor sie unter Applaus schloss, mahnte sie noch einmal: "Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch, und schaffen Sie klare Verhältnisse in der Landesregierung!"