Nach Medieninformationen hat die Bundesforstverwaltung gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung beantragt, die ehemaligen „Kampfhäuer“ Wollseifen abreißen zu dürfen. Damit sind die Fraktionen von CDU und SPD im Kreistag Euskirchen nicht einverstanden. „Aus unserer Sicht wird man der Geschichte des Ortes nicht gerecht, wenn die Häuser dem Erdboden gleichgemacht werden. Wir sehen hierin keinen verantwortungsvollen Umgang mit der jüngsten Vergangenheit des letzten Jahrhunderts“, erläutert der SPD-Fraktionsvorsitzende Uwe Schmitz.Die Wüstung Wollseifen diente jahrzehntelang als Übungsobjekt für den Häuser- und Straßenkampf. Die westlichen Staaten bereiteten sich unter anderem an diesem Ort auf eine Auseinandersetzung mit dem damaligen Warschauer Pakt vor. „Die Gebäude aus der Zeit des Kalten Krieges sind kulturhistorisch wertvoll und bilden einen Bereich, in dem man die politischen und ideologischen Hintergründe dieser Zeit des 20. Jahrhunderts anschaulich darstellen kann“, ergänzt Josef Reidt, CDU-Fraktionsvorsitzender.Gerade die Touristiker der Region sehen die Kampfhäuser als eine vermarktbare Attraktion für Touristen, aber auch einen Teil bedeutsamer Geschichte, für die nachfolgenden Generationen. Die Wüstung Wollseifen wird von vielen Touristen und Einheimischen besucht. „Hier begegnen sich das heutige, sichere und friedliche Europa und das ‚alte Europa’ des Kalten Krieges mit den Konflikten zwischen Ost und West. Vogelsang soll ein internationaler Platz des Friedens sein. Umso wichtiger ist es für die SPD und CDU, an die jüngste Vergangenheit zu erinnern“, ergänzen Schmitz und Reidt.In unserer Region gibt es nach Ansicht der Fraktionen von CDU und SPD, keinen geeigneteren Ort, wie Vogelsang und Wollseifen, zum Nachempfinden der politischen und ideologischen Verwerfungen des letzten Jahrhunderts, einschließlich des kalten Krieges.