„Wir brauchen keinen Schulkannibalismus im Kreis Euskirchen“, so Uwe Schmitz, der Vorsitzende der Sozialdemokraten im Kreis. Anlass dieser Aussage ist der Plan der Gemeinden Blankenheim, Dahlem und Nettersheim, eine Gemeinschaftsschule in Nettersheim mit gymnasialer Oberstufe am Standort Blankenheim einzurichten.„Die Gemeinschaftsschule ist ein Projekt der rot-grünen Landesregierung, es Kommunen in ländlichen Regionen zu ermöglichen, für eine ortsnahe Beschulung zu sorgen“, führt der Politiker weiter aus. „Ziel ist es allerdings nicht, bestehenden Schulen das Wasser abzugraben. Im nur wenige Kilometer von Nettersheim entfernt gelegenen Bad Münstereifel befinden sich bereits zwei Gymnasien, die die Versorgung der Schülerinnen und Schüler im Bereich der Sekundarstufe II sichern, ebenso wird mit dem Hermann-Josef-Kolleg in der Gemeinde Kall ein Gymnasium vorgehalten, zusätzlich noch zwei weitere Gymnasien in Schleiden. Alle diese Schulen haben Schüler aus Nettersheim, Blankenheim und Dahlem. Dass man nun in Blankenheim ebenfalls eine gymnasiale Oberstufe einrichten will, ist schädlich für diese bestehenden Schulen und scheint eher den persönlichen Eitelkeiten einiger Bürgermeister geschuldet zu sein, als dem tatsächlichen Bedarf.“Für Schmitz ist daher der Standort Blankenheim für eine Gemeinschaftsschule ungeeignet. „Interkommunale Zusammenarbeit darf nicht gegen andere Kommunen gerichtet sein“, fasst Schmitz zusammen. Er glaubt auch nicht daran, dass diese Pläne genehmigt werden, da sie nicht nur kontraproduktiv sind, sondern den Interessen der Nachbargemeinden zuwider laufen. Wenn Nettersheim, Blankenheim und Dahlem eine Chance auf Genehmigung haben wollen, sollte auf die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe verzichtet werden.