GEMEINDERAT Mehrheit lehnt die Idee abWeilerswist. Der Tagesordnungspunkt "Bau von zwei Kunstrasenplätzen mit Finanzierungsvorschlag" sorgte bei der jüngsten Ratssitzung für teils hitzige Diskussionen: In dem SPD-Antrag wird vorgeschlagen, den Sportplatz Metternich für ein Baugebiet in Waldrandlage zu schließen und dafür an anderer Stelle einen neuen Sportplatz zu bauen. Mit dem Erlös könne man auch noch anderen Sportvereinen Kunstrasenplätze bauen und zudem den Gemeindehaushalt deutlich aufverbessern.Eine Mehrheit für diese Idee fand sich aber nicht. Stattdessen wurde mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen ein Antrag der CDU verabschiedet, mit dem SV Metternich, dem SSV Weilerswist und den Sportfreunden DHO Gespräche über deren Pläne zum Bau von Kunstrasenplätzen zu führen.SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Schulte hatte vorgerechnet, dass man mit dem Verkauf des Sportplatzgeländes mehr als vier Millionen Euro einnehmen könnte, wenn man von einem Preis von 135 Euro pro Quadratmeter ausgehe. Der Bürgermeister solle als erstes in Metternich eine Ersatzfläche für den neuen Sportplatz suchen und Baurecht für Wohnbebauung schaffen. Vorab sollten Gespräche mit den Vereinen geführt werden, auch mit der Dorfvereinsgemeinschaft, die eine Blockhütte auf besagtem Gebiet hat, und mit dem Waldkindergarten."Das erscheint uns alles noch sehr unausgegoren", erklärte Hans-Peter Nußbaum, Fraktionsvorsitzender der CDU, man wolle sich nicht in finanzielle Abenteuer stürzen. Besonders kritisierte er die mögliche Ungleichbehandlung der Vereine: Der TuS Vernich und der SSV Lommersum hätten Kredite für den Bau ihrer Kunstrasenplätze aufgenommen.Gespräche mit VereinenDeshalb sollten jetzt der SSV und die Sportfreunde gehört werden. Wenn sie Kunstrasenplätze bauen wollen, soll die Verwaltung Gespräche über Finanzierungsvorstellungen und -möglichkeiten führen. "Die Finanzierungsbeteiligungen des TuS Vernich und des SSV Lommersum dienen dabei als Arbeitsgrundlage."Hans Josef Schäfer (FDP) schloss sich der Ansicht der CDU an und mahnte den Gleichheitsgrundsatz an. Liane Traue, Bündnis 90/Die Grünen, erklärte, dass es mit ihrer Fraktion "ganz gewiss keine Kunstrasenplätze mehr gibt, die nach zehn bis zwölf Jahren ausgetauscht werden müssen, und zwar als Sondermüll für 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter". In Schulen und Kindergärten, kaputte Straßen und marode Spielplätze zu investieren sei wichtiger. "Es sieht aus wie Hund in Weilerswist!"