Hans-Michael Seidler (SPD) will als Bürgermeisterkandidat der SPD in Dahlem antreten (Bild: Johannes Puderbach) BÜRGERMEISTERWAHL CDU-Bewerber kommt nicht aus Dahlem, aber aus der RegionDahlem. Einen Tag, nachdem der "Kölner Stadt-Anzeiger" den Geheimplan der Dahlemer CDU aufgedeckt hat, vorzeitig einen Nachfolger für den langjährigen Bürgermeister Reinhold Müller zu installieren, sickern weitere Details durch. Demzufolge hat der Kandidat noch nie in Dahlem gewohnt, stammt aber aus der Region. Er soll schon kommenden Monat offiziell nominiert werden. Die Dahlemer SPD wittert nun Morgenluft.Philip Hodecker, Vorsitzender der Dahlemer CDU, beschrieb die Kandidatenfindung folgendermaßen: Der Vorstand habe überlegt, wer als möglicher Nachfolger für Müller in Frage komme. Da man in den eigenen Reihen keinen Interessenten habe, sei man in der Region auf Suche gegangen. Man sei auf rund eine Handvoll möglicher Kandidaten gestoßen und habe diese angesprochen. Einer habe Interesse bekundet."Den Namen werde ich nicht sagen, die CDU-Mitglieder sollen ihn zuerst erfahren", sagte Hodecker. Bereits am Donnerstag, 23. Mai, solle der Kandidat im Rahmen einer Parteiversammlung ab 19 Uhr in der Schmidtheimer Gaststätte Krumpen vorgestellt und nominiert werden. Da der Mann, der Verwaltungserfahrung habe, vom CDU-Vorstand einstimmig nominiert worden sei, rechne er mit der Akzeptanz durch die Parteimitglieder. "Der Kandidat ist älter als ich und jünger als Müller", war die letzte Beschreibung, die sich der 31-jährige Hodecker entlocken ließ."Ich habe vollstes Verständnis für den Schritt von Reinhold Müller", erklärte Hans-Michael Seidler, Parteivorsitzender und Fraktionschef der Dahlemer SPD. Dieser habe seine Aufgabe "nicht schlecht" erledigt. Er halte es für sinnvoll, Bürgermeister- und Gemeinderatswahl zusammenzulegen. "Gegen Müller hatte niemand eine realistische Chance", sagte Seidler, der bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2009 gegen Amtsinhaber Müller ein für Dahlemer Verhältnisse respektables Ergebnis von 25,4 Prozent erzielte. "Wenn die SPD mir das Vertrauen ausspricht, werde ich wieder antreten. Es ist mir egal, ob ein Jahr früher oder ein Jahr später", sagte der Rechtsanwalt weiter."Ich will keine billige Polemik betreiben, sondern ein vernünftiges Verhältnis zu den politischen Mitbewerbern pflegen", so Seidler weiter. Er wohne zwar auch erst seit 15 Jahren in der Gemeinde und sei damit in manchen Augen noch kein richtiger Dahlemer. Doch gegen einen Ortsfremden habe er bessere Chancen, so der vierfache Vater. Und als langjähriges Gemeinderatsmitglied und Volljurist verfüge er über sehr gute Qualifikationen.Der SPD-Mann: "Einer von uns hat angesichts des Nachwuchsproblems der CDU nun gestiegene Chancen."