Nutzungsbeeinflussung des Grundwassers im Kreis Euskirchen durch Landwirtschaft (Abb. LANUV, Nitrat-Bericht). Mehr Auskunft über mögliche Belastungen des Grundwassers im Kreis Euskirchen durch erhöhte Nitratkonzentrationen, und einen stärkeren Einsatz gegen einen weiteren Anstieg fordert jetzt die SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen.Vergangene Woche wurde der sog. NRW-Nitratbericht" (Bericht "Nitrat im Grundwasser – Situation 2010 bis 2013 und Entwicklung 1992 bis 2011 in Nordrhein-Westfalen") vom Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) veröffentlicht.In einer Pressemitteilung des LANUV heißt es: "Das Grundwasser in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert." Ein Grund für die hohe Belastung sei ein zu großer Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, erklärte Umweltminister Johannes Remmel, insbesondere durch erhebliche Mengen von Gülle aus Schweine-, Rinder- oder Hühnerhaltung und Gärresten aus Biogasanlagen.Für den Kreis Euskirchen ist im Bericht festgehalten:"Die 32 konsistenten Messstellen mit einer Zuordnung zur Landwirtschaft (Acker, Grünland) stellen mit fast 60% den größten Anteil der Differenzierung nach der Beeinflussung durch die Flächennutzung. Der Anteil der QN-Überschreitungen variiert von 28% bis 44% (Abbildung 3.7.5 – 1) und ist damit überdurchschnittlich hoch. Der zuvor beschriebene auffällige Anstieg zwischen den beiden jüngsten Zeitabschnitten des Gesamtdatensatzes um sechs Messstellen wird fast ausschließlich durch landwirtschaftlich beeinflusste Messstellen verursacht."SPD-Politiker Thilo Waasem erklärt dazu: "Neben der Verunreinigung von Bächen und Brunnen hat ein zu großer Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen auch sichtbare Auswirkungen auf die Vegetation vor Ort. Zu beiden Problemkomplexen haben wir Ende letzten Jahres zahlreiche Beschwerden aus der Bevölkerung aufgenommen." Ihren traurigen Höhepunkt fanden die damaligen Entwicklungen in der Verunreinigung eines Trinkwasserbrunnens des Forst- und Seminarhauses Scheuren in Bad-Münstereifel-Scheuren, die wahrscheinlich auf Gülle-Eintragung zurück zu führen ist. "Deshalb nehmen wir die Ergebnisse der genannten Untersuchung sehr ernst", so Waasem, der im gleichen Atemzug auf die Einhaltung der winterlichen Vegetationsruhe pocht, die für Ackerland vom 01.11. – 31.01. und für Grünland von 15.11. – 31.01. gilt. Der Bericht zeige, dass die Nutzungsbeeinflussung durch Landwirtschaft auch im Kreis Euskirchen enorm sei. Denn in der letzten Periode (2008-2011) lag die Nitratkonzentration in fast jeder zweiten Probe, die bei einer konsistenten Messstelle mit einer Zuordnung zur Landwirtschaft gezogen wurde, oberhalb des Schwellenwertes der deutschen Grundwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (siehe Abbildung). Aufgabe der Verwaltung müsse es nun sein, die Erkenntnisse des Berichtes für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Euskirchen verständlich zu machen."Zudem wollen wir, dass sich der Kreistag bzw. die Verwaltung auf Bundesebene zudem für striktere Regelungen und konkrete Handlungsmöglichkeiten einsetzt", betont Waasem mit Blick auf die derzeitige Überarbeitung der Düngeverordnung (DüV). Links:2014-11-18 LANUV-Fachbericht "Nitrat im Grundwasser" A 42/2014 Antrag der SPD-Kreistagsfraktion zum NRW-Nitratbericht Meldungen:SPD-Kreistagsfraktion will bessere Kontrolle beim Düngen mit Gülle