STADTRAT Für eine Gesamtschule gibt es nicht genügend SchülerSchleiden. Die Zukunft der Schullandschaft stand am Montag im Zentrum der Schulausschuss-Debatten. Zu den Förderschulen Schleiden und Schmidtheim bestand prinzipielle Einigkeit zwischen der CDU/FDP-Koalition und der Opposition aus SPD, Grünen und UWV, dass eine Fusion Sinn mache. Die Frage wurde einstimmig entschieden. Abgelehnt wurde jedoch von der CDU/FDP-Mehrheit ein von der SPD zusätzlich geforderter Beschluss zu einer kreisweiten Förderschulplanung. Bürgermeister Udo Meister (FDP) berichtete, dass es zu dem Thema bereits eine Bürgermeisterrunde gegeben habe, bei der die Fusion der beiden Schulen im Südwesten allseits befürwortet worden sei. Insofern, so Meister, sei der SPD-Antrag überholt.Die von der Opposition beantragte Debatte über die weiterführenden Schulen im Raum Schleiden verlief trotz erkennbarer Emotionen erstaunlich sachlich. Im Kern ging es um die Frage: Soll eine Gesamtschule entstehen, oder soll die Stadt am bestehenden System festhalten? CDU und FDP wollten am bestehenden System auf keinen Fall rütteln, während SPD, Grüne und UWV klar für die Gesamtschule eintraten.Aufbruchstimmung beobachtetCDU-Chef Jochen Kupp verwies darauf, dass sowohl das Städtische Gymnasium (SGS) als auch die Realschule ansehnliche Anmeldezahlen hätten und nicht gefährdet seien. Auch gebe es so etwas wie Aufbruchstimmung an beiden Schulen. Kupp: "Man kann die positive Stimmung geradezu fassen. Und dann kommt so ein Antrag, der das alles in Frage stellt." Zwei funktionierende Schulen müssten geopfert werden.Insbesondere argumentierte Kupp mit Zahlen. Gut sei eine Gesamtschule nur mit 150 bis 200 Schülern pro Jahrgang. Er rechnete vor, dass es aktuell für Schleiden ein Potenzial von maximal 90 Schülern gebe: "Man braucht aber mindestens 100 für eine Gesamtschule." Sein Fazit: "Wir können es nicht und dürfen es nicht."Gisela Neveling (Grüne) hatte zuvor argumentiert, dass Schleiden eben doch nicht mehr gut dastehe: "Wir haben schon auf das G 9-Abitur verzichtet, wir werden die Hauptschule verlieren und damit auch den Inklusionsstandort." Die Hauptschule neben der Astrid-Lindgren-Schule war als Inklusionsschule vorgesehen.