FÖRDERSCHULEN Der jüngste Antrag der CDU stieß SPD und FDP sauer aufKall. Die Entwicklungsplanung für den Bereich der Förderschulen wurde am Dienstagabend im Ausschuss für Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Sport diskutiert.Nachdem die Landesregierung vor 14 Tagen den Gesetzentwurf für das neunte Schulrechtsänderungsgesetz beschlossen hat, sind die beiden Förderschulen im Südkreis in ihrer Existenz gefährdet, weil der Gesetzentwurf die Veränderung der Größen von Förderschulen vorsieht. Deshalb haben die Südkreiskommunen in gemeinsamen Gesprächen vereinbart, unabhängig von den Planungen des Kreises eigene Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven auszuloten. Dafür soll die Firma "komplan" ein Kurzgutachten zur Zukunft der Förderschulen im Südkreis erstellen.Geplant ist, die beiden Standorte der Georg-Schule in Dahlem sowie der Astrid-Lindgren-Schule in Schleiden langfristig zu stärken. Deshalb streben alle CDU-Fraktionen der Südkreiskommunen an, die Fusion der beiden Schulen bis September in allen Räten zu beschließen.Auf wenig Gegenliebe stieß der CDU-Antrag bei SPD und FDP. "Der Kreis ist nicht untätig und plant für die Zukunft der Förderschulen", sagte SPD-Schulexperte Karl Vermöhlen. Es sei deshalb sinnvoller, eine kreisweite Planung anzustreben und mit den Wünschen der Kommunen an den Kreis heranzutreten. Gleicher Meinung war auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Manfred Wolter: "Es kann nicht sein, dass der Südkreis parallel zum Kreis eine eigene Planung anstrebt." Es sei sinnvoller, sich dem Kreis anzuschließen. "Der Kreis liegen alle Zahlen vor, warum sollen wir jetzt noch Geld für ein Kurzgutachten für den Südkreis ausgeben", kritisierte SPD-Sprecher Erhard Sohn das Ansinnen der CDU. Der Kreis plane eine Drei-Standorte-Strategie berichtete Bürgermeister Herbert Radermacher. Es gehe darum, Möglichkeiten zu finden, im Südkreis einen Standort einer Förderschule zu erhalten. Deshalb seien die sechs betroffenen Kommunen auch mit der Kreisverwaltung im Gespräch. Dies bestätigte auch Ute Stolz, die für die CDU auch im Kreistag sitzt. Es sei angestrebt, die Planung mit dem Kreis abzustimmen. Eines stehe aber fest, so Ute Stolz: "Der Kreis wird nie die Trägerschaft einer Förderschule übernehmen."Lange diskutiertIn der Ratssitzung am Donnerstag legte Bürgermeister Herbert Radermacher einen Beschlussentwurf vor, der darauf abzielte, einer Kostenbeteiligung für das Kurzgutachten (Kosten 600 Euro) zuzustimmen. Nach längerer Diskussion, im dessen Verlauf SPD und FDP eine Zusammenstellung von bereits beim Kreis bekannten Zahlen als überflüssig ansahen, entschied sich der Rat für die Unterstützung des Ansinnens der sechs Südkreiskommunen, zumal der Kreis die gleiche Zielsetzung verfolge.Eine Planung durch den Kreis erfordere zu viel Zeit. Deshalb beauftragte der Rat den Bürgermeister, mit seinen anderen fünf Amtskollegen so schnell wie möglich einen Vertrag zur Gründung eines Zweckverbandes auszuhandeln.